A. Das Alpenvorland und seine Grenzgebirge. 9
so daß hier zu den Sennern und Holzarbeitern sich noch Berg¬
leute und Salzsieder gesellen. — Eine Quelle reichlichen Ein¬
kommens ist im ganzen Alpengebiete während der Sommer¬
monate auch der rege Fremdenverkehr.
b) Dichtigkeit. Die Bevölkerung des Alpenlandes ist
wenig dicht (per qkm höchstens 22 Menschen). Die Gehänge
desselben eignen sich eben nicht zur Besiedlung; zudem ist das
Klima rauh, die Ergiebigkeit des Bodens meist gering.
c) Religion. Diese ist fast ausschließlich die katho¬
lische.
5. Wohnplätze, sämtlich in Bayern gelegen.
1. In den 311 geht er Alpen: Oberstdorf, in malerischer
Gegend zwischen den Quellflüssen der Iller. — Am Austritte der Iller
aus den Alpen: das gewerbfleißige Jmmenstadt. — Östlich davon
am Lech: das Städtchen Füssen; in dessen Nähe die reizend gelegenen
Schlösser Hohenschwangau und Neuschwanstein, letzteres eine
Schöpfung des bayerischen Königs Ludwig II.
2. In den bayerischen Alpen. An der Ammer: Ober¬
ammergau; seine Bewohner betreiben besonders die Holzschnitzerei;
auch ist das Dorf durch seine Passionsspiele bekannt. — Südöstlich davon
an der Loisach: Gar misch und Partenkirchen; beide Plätze werden
ob ihrer herrlichen Lage am Fuße des Wettersteingebirges alljährlich von
Tausenden von Fremden besucht. — An der Isar: Mittenwald,
bekannt durch seine Geigenfabrikation. — Tegernsee, am Gestade des
gleichnamigen Sees reizend gelegen, friiher berühmt wegen seines Benedik¬
tinerklosters, jetzt ein Lieblingsaufenthalt von Sommerfrischlern.
3. In den Berchtesgadener Alpen. An der Saalach:
Reichen hall, in prächtiger Gebirgsgegend; auch als Kurort ist die
Stadt bedeutend. — Nördlich vom Königssee: Berchtesgaden, wohl
der schönstgelegene Ort der deutschen Alpen; sehenswert ist die schöne
Stiftskirche und das Salzbergwerk; auch werden hier schöne Holz- und
Beinschnitzereien gefertigt.
II. Das Alpenvorland.
1. Grenzen und Höhenlage. Das Alpenvorland, eine
wettausgedehnte, teils flache, teils hügelige Hochebene, wird,
soweit es zu Deutschland gehört, int Süden von den Alpen,
im Norden von deut schwäbisch-fränkischen Jura und von den
Erhebungen des bayerischen und böhmischen Waldes begrenzt.
Nach Westen verläuft es in das schweizerische, nach Osten in das
österreichische Vorland der Alpen. — Die mittlere Erhebung
des Alpenvorlandes beträgt 530 m.
, 2. Staatliche Gliederung. Ausschließlich des Teiles
westlich der Iller gehört das gesamte deutsche Alpenvorland
zu Bayern, und zwar entfällt die Fläche zwischen Iller und
Lech auf den Kreis Schwaben, jene östlich des Lech auf die
Kreise Ober- und Niederbayern; das Alpenvorland heißt