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und 4 Wochen darauf die dreimal so starken Oesterreicher bei Leu¬
th e n und Lissa (5. Dzbr.).
Im folgenden Jahre (1 7 58) schlägt Friedrichs General, der Her¬
zog F erdinand von Braunschw eig, die deutsche Reichsarmee und
die Franzosen bei Krefeld (23. Juni». Friedrich selbst erringt einen
großen Sieg über die Russen bei Zorn dors (25. Aug. Seidlitz) und
obgleich er durch die Oesterreicher im Lager bei H o ch kir ch ( 14. Octbr.)
überfallen und hart getroffen wurde, behauptete er dennoch Schlesien.
Das folgende Jahr (1759) war aber für Friedrich unglücklich.
Zwar trieb er die Franzosen von der Weser, indem er sie bei Minden
(1. Aug.) schlug; allein den vereinigten Russen und Oesterreichern
konnte er bei Kunersdorf (12. Aug.) nicht widerstehen.
Nach mehreren Verlusten gewinnt Friedrich im folgenden Jahre
(1760) die Schlacht bei Liegnitz (15. Aug.) gegen die Oesterreicher
und sichert sich den Besitz von Sachsen durch den Sieg bei Torgau
(3. Novbr. Ziethen). Doch da im folgenden Jahre (1761) mehrere
wichtige Festungen für Friedrich verloren gehen und von seinem Ver¬
bündeten, England, die Unterstützungsgelder ausbleiben, so kömmt der
König in die größte Gefahr. Plötzlich und unerwartet bringt ihm im
folgenden Jahre (1762) aber der Tod seiner erbitterten Feindin, der
Kaiserin Elisabeth v. Rußland, £>iife, indem nun die Russen
das Bündniß mit Oesterreich verlassen, mit Preußen Frieden machen,
alle Eroberungen zurückgeben und auch Schweden zum Frieden mit
Friedrich veranlassen. Noch einige glückliche Siege bei Burkersdorf
(21. Juli), Reichenbach (16. Aug.), und Freiburg (29.Octbr.)
und Oesterreich sieht sich genöthigt, ebenfalls mit Friedrich Frieden zu
schließen (zu Hubertsburg d. 1 5. Febr. 1763) und darin Preußen
den Besitz Schlesiens zuzugestehen.
16. Einige Jahr nach diesem Kriege (1772) vergrößerte Fried¬
rich sein Land durch die Besitznahme eines Theils von Polen, wel¬
cher unter dem Namen Westpreußen mit dem preußischen Staate
vereinigt wurde, und ließ an der Weichsel die Festung Graudenz
anlegen.
Im baierischen Erbfolgekriege (1778) tritt Friedrich als
Schirmherr des Kurfürsten von der Pfalz gegen die Anmaßungen
Oesterreichs auf und errichtet zur Aufrechterhaltung der deutschen
Reichsverfassung einen Fürstenbund (1785).
Das war des Königs letzte auswärtige Handlung; im folgenden
Jahre (17. Aug. 1786) schloß er sein ruhmvolles Leben und hinter¬
ließ einen Schatz von 80 Mill. Thalern und ein Heer von 200 Tau¬
send Mann. Da er keine Kinder hatte, so folgte ihm
17. seines Bruders Sohn Friedrich lvilchclm 11. (1786—97).