Full text: Die europäisch-germanischen Staaten (Theil 1, Abth. 2, 1, A)

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Europa. Das Königreich Preußen. Provinz Pommern. 
geringen für Bestellung und Ernte gestatteten Zeit, ein großer Aufwand von Arbeits¬ 
kräften , darum ein verhältnißmäßig großer Zugviehstand nöthig. 
Der Boden sehr verschieden; reiner Flugsand, dessen Bindung an mehrern 
Stellen durch Bepflanzung mit Sandhafer versucht wird, überall an der hinterpom- 
merschen Küste, so daß in derselben Versandungen häufig sind; zu den fruchtbarsten 
Strichen gehört ein Theil der Insel Rügen, Neuvorpommern zum großen Theil, der 
Weizenacker an der Madue und Pläne um Stargardt und Pyritz, ferner ein Strich 
jenseits der Dünen ins Land hinein am Strande hin, Grandboden auf der ersten Land¬ 
stufe; große Bruchflächen nicht selten. — Fast überall aufgeschwemmtes Land, Kalk¬ 
steinlager zu Klemmen bei Gülzow, zwischen Kammin und Gollnow, zu Zarnglaf, 
Bock und Schwanteshagen, auf den Inseln Usedom und Wollin um Christow, zu 
Finkenwalde bei Stettin, die Kreidelager auf Rügen, die häufigen Mergellager in 
Hinterpommern, der erdige Kalk zu Gatz bei Stolpe; bei Kammin Sandstein; 
Bernstein an der hinterpommerschen Küste und im Lande gegraben. Salzquellen 
zu Kolberg und Greifswald u. a. m. O., einige schwache Mineralquellen, Polzin; viele 
Seebäder, Puttbus, Swinemünde, Häringsdorf, Dievenow, Kolberg u. s. w. Torf 
in großer Menge. 
Ackerland 4,600,000 Morg. I Wiesen 1,800,000 Morg. > Wälder 2,500,000 Morg. 
Gärten 60,000 „ I Weiden 2,200,000 „ | Gewässer 600,000 „ 
Vorwaltend Getreidebau, an den fruchtbaren Strichen viel Weizen, auch 
Raps, wenig Obst, am meisten in den fruchtbaren Oderniederungen. Fisch - 
reichthum in den Seen und Flüssen und am Meer; Muränen im Madue- und den 
Rummelsburger Seen; Lachse und Alosen am Strande und in den Küstenflüssen; 
bedeutende Gänsezucht, früher noch bedeutender, pommersche Gänsebrüste, 
Stettiner Federposen. Die Viehzucht hat sich in den letzten Jahren nach Zahl 
und Art gehoben, die Landwirthschaft überhaupt ist in schwunghafte Aufnahme ge¬ 
kommen. 
Köslin 53,753 Pferde, auf Q.M. 208 
Stettin 66,461 „ „ „ 281 
Stralsund 28,808 „ „ „ 365 
Im Ganzen 149,022 „ „ „ 259 
161,043 Rinder, aus 1000 E. 387. 
190,748 „ „ „ „ 369. 
79,374 „ „ „ „ 452. 
431,165 „ „ „ „ 390. 
Bedeutend hat sich der Schaafstand nach Zahl und Veredlung gehoben. 
Köslin 236,943 Merino. 358,927 halbveredl. 230,405 Landschafe. 826,275 im Ganzen. 
Stettin 385,205 „ 456,514 „ 312,082 „ 1,153,801 
Stralsund 105,493 „ 270,342 „ 51,376 „ 427,211 
Im Ganzen 727,141 „ 1,085,783 „ 593,863 „ 2,407,287 
In der ganzen Provinz kommen auf 1000 Menschen 2176 Schaafe, im Rb. 
Köslin 2000, Stettin 2229, Stralsund 2374, auf die Q. M. in der ganzen Pro¬ 
vinz 4191, Köslin 3197, Stettin 4871, Stralsund 5406, also ein sehr bedeutender 
Schafstand, der Menschenzahl nach der bedeutendste im ganzen Staate. — Schweine 
werden viel von den kleinen Leuten gehalten, im Ganzen 159,800, wovon Stettin 
86,652, Köslin 48,946, Stralsund 24,202 St. besitzt, im Rb. Stettin 168, Köslin 
119, Stralsund 138 auf 1000 M. kommen. 
Von den 1,165,073 Einw. kommen auf 100 Stadtbewohner 255 Landbewohner, 
im Rb. Stettin 212, Köslin 385, Stralsund 191; auf 7»/4 Q. M. kömmt nur 
1 Stadt. 
Rb. Stettin 547,952 E. I Köslin 434,140 E. I Stralsund 182,981 E. 
„ „ 2313 „auf Q.M. I „ 1680 „ auf Q.M. j „ 2316 „ ausQ.M.
	        
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