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Europa. Daö Großherzogthum Hessen - Darmstadt.
Waldeck, die 2 letzten ganz von Waldeck umschlossen; im 8 von Oberhessen und dem
Main liegen die Enklaven Rödelheim, Niederursel, Steinbach, Vilbel, die Waldbezirke
von Niedereschbach, Obereschbach, Ptttweilcr, Obererlenbach, Holzhausen. Der größere
Südtheil, die Provinzen Rheinhessen und Starkenburg, von einander
durch den Rhein getrennt, im X von Nassau, Frankfurt, Ehurhessen, im O von Best¬
em und Baden, im 8 von Baden, im W von Rheinbaiern und Rheinpreußen begrenzt;
hierzu gehören l größere, 2 kleinere Enklaven im Würtembergischen und Badischen, die
erstere mit Wimpfen im Thal, Wimpfen am Berg und Hohenstedt. — Als fremde
Enklaven im hessischen Gebiet liegen in der Provinz Starkenburg die badische Ge¬
markung Michelbach, in Oberhessen die landgräflich Hessen-Homburgische Döngesrod, 2
churhessische: Engelthal und Omes und Katzenberg, ferner das nassauische Amt Reichels¬
heim und das churhessische Amt Dorheim, die aneinander grenzen.
§. 2. Die Oberfläche wird vorzüglich durch Odenwald im 8, durch Vo-
gelsgebirge im X bestimmt, außerdem durch Hard, Taunus und die westphä-
lischen Gebirge, welche das Land mehr oder weniger berühren und durchziehen.
1) Der Odenwald, zwischen Rhein, Main und Neckar gelegen, über 45 UM. ver¬
breitet, den 8 und O der Provinz Starkenburg 14 St. I., von S nach N 10 St. br. durch¬
ziehend, besteht er ans 4 Parallelzügen, die von N nach 8 streichen und in enger Verbindung
mit einander stehen. Der westlichste Gebirgszug begrenzt die Rheinebene und zieht die
Bergstraße entlang, aus ihm steigen als die bedeutendsten Berggipfel der 1609' h. Melidokus
und der 1223' h Frankenstein empor. Die zweite Gebirgsreihe, die westlich-mittlere, im
N sehr verzweigt, zieht zwischen Waldmichelbach bis Rheinheim, und enthält die bedeutendsten
Höhen des Odenwaldetz. den 1860' h. Hardberg bei Waldmichelbach, die 1845' h. Neuenkirchner
Höhe, die 1705' h. Tromm; der dritte GebirgSzug, der östlich-mittlere, zieht am linken
Mümlingtzufer hin, erstreckt sich bis Obernburg am Main, seine höchsten Kuppen sind der
Morsberg 1540, der Olzberg 1137, der Breuberg 970' h.. die vierte oder die östliche Gc-
birgSreihe ist die bedeutendste, und enthält die SenSbacher Höhe 1733', den 1697' h.
Würzberg, Eulbach liegt 1600, Beerfelden 1300' h., nach 3 steht er mit dem Katzenbuckel bei
Eberbach, dem höchsten Berge des OdenwaldeS in Verbindung.
Im Allgemeinen ist der WAbfall des OdenwaldeS steiler als der östliche, der I^THeil nie¬
driger als der südliche, die im X vorllegrnde Darmstädter Ebene nur 600 — 550' h. Zumeist
langgezogene, durch tief eingeschnittene Thäler getrennte Gebirgsrücken, hin und wieder
schroff ansteigende Berge mit sehr malerischen Feltzparthien. Die Thäler zumeist Längenthäler,
das Neckarthal ein Querthal, auf hessischem Grunde von besonderer Schönheit; 3 Haupt-
thäler: der Modau, Gersprenz, der Mümling, dieses das schönste; nach 3 laufen das
Birkenauer, Ulfer und Finkcnbachthal.
2) Das Vogelsgebirge oder der Vogelöberg ist daS bestimmende Relief-Element
von Oberhessen, besonders des OTHeils desselben; in seiner äußern Erscheinung ganz vom Oden¬
wald verschieden; eine Centralberggruppe, von der nach allen Seiten Bcrgzüge auslaufen, die in
ihrem Verlauf breiter aber auch niedriger werden und sich theils an benachbarte Gebirge anschließen,
theils zur Wettcrau und Fulda hin verflachen. Der Taufstein der höchste, 2360' h., im
O gelegen, ihm nahe die Herchenhainer Höhe, 2247', im SW der 2073' h. Bildstein mit dem
Geiselstein, die Feldkrücker Höhe, 1993' h. Seine Felsenmasse Basalt, seine vorherrschenden
Bergformen vorwaltend Kegelformen, oft in Rücken verlaufend, die Thäler wenig ausgezeichnet.
^3) Das Hinterländergebirge, dem rheinischen Schiefergeblrge angehörig, 14 St. l.,
3 St. br., der Abfall nach O ziemlich steil, die Bergformen langgestreckte, häufig oben abge¬
plattete Bergzüge, seine Thäler zumeist tiefgefurcht, mit steilen, dunkeln, oft grotesken Felsen-
gehängen, die bedeutendsten das Eder- und das Lahnthal, jenes mit östlicher, dieses mit west¬
licher Hauplrichtung, zwischen beiden die bedeutendsten Höhenpunkte die Sackpfeife bei Hatzfeld
2063, die hohe Warte 1987, Hasserod 1925, Görzberg 1836' h.
. 4) Die Hard, die nördliche Fortsetzung der Vogesen, erreicht nur In ihren niedrigsten
nördlichen Ausläufen Rheinhessen und bildet nur welliges Hügelland, aus denen einzelne dom¬
förmige Berge wie der Sichelberg bei Fürfeld 985', der Warteberg bei Alzei emporsteigen?
nur 1 Längenthal, das der Selz, meist breit und offen, hin und wieder von Reben-
hugeln begrenzt.
5) Der Taunus berührt nur auf kurze Erstreckung mit seinem schmalen XEnde das Land.
