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Europa. Das Königreich Baiem.
steinerne Bogen-Donaubrücke. 4300 6., Klöster. Gymnasium, Priester, und Schullehrerseminar,
Schloß: der Karolinenkanal kürzt hier die Donauschifffahrt ab. Aislingen, Mrktfl. an der
Glätt, Schloß, IOOO E. - 25) Landgericht Hochstedt, 4 DSU. Hochstedt. Stadt
an der Donau, 25OO <£. Blindheim, Psarrd. an der Donau, 7OO E. — 26) Landgericht
Don au Wörth, 4'/2 CM. Donauwörth, früher Reichsstadt an der Wornitzmündung,
vorzügliches Bier, 3000 <£., Hopfen, Obst, Flachs, Hanf; die frühere Abtei jetzt Schloß des
Fürsten von Oetiingen-Wallerstein, Bier, Wollzeuge, Schifffahrt, Handel. Kaisersheim,
früher Kloster, jetzt Strafanstalt. — 26) Landgericht Neuburg, 6 UM., das Donaumooö.
Neubura, Stadt an der Donau in sehr fruchtbarer Gegend, wohlgebaut, 6000 E., großes
königl. Schloß, Theater. Garten, Zeughaus, gutes Bier, Sitz des Appellationkgerichts, Gym¬
nasium, Schullehrerseminar, Bibliothek, Alterthumssammlung, Elisen-Donaubrücke, Steingut-
Fabrik; Burgtrümmer der Altcnburg; trefflicher Flachsbau; Lustschlöffer Grünau und Petzel-
heim. Burgheim, Mrktfl. an der Ach, 1000 E. Neichertshofen, Mrktfl. an der Paar.
Karls Huld, Kolonie im DonaumooS.
8) Nördliche Bezirke: 27) Landgericht Monheim, 8'/2 CM., zwischen Altmühl
und Wörnitz gelegen. Monheim, Stadt, 1600 E., Nadelfabrik. Rennertöhofen, Mrktfl.
nahe der Donau, 800 E. Wemding, Stadt, 2100 E., Schwefelquelle Wildbad, Wallfahrts¬
kirche. Solnhofen, Pfarrdorf im engenThale derAltmühl, alte Benediktinerabte!, berühmter
Marmorbruch, 1738 eröffnet, noch berühmter der Steinbruch der lithographischen Steine, der
Marmorschiefer ist blaßgelb, bricht von der Dicke eines Kartenblattö bis 6 — 8" d., wird zu
Grabsteinen, Fußböden, Fenstergesimsen, Ofensteinen, Tisch- und Dachplatten, besonders zu
letztem, die weithin bis in die Türkei versendet werden, die dickern und reinsten Schichten, meist
von bläulicher Farbe, werden als lithographische Steine verwendet; über 3000 Menschen sind
täglich in den zahlreichen Steinbrüchen beschäftigt, die sich weithin ziehen; merkwürdig sind die
in ihm enthaltenen Versteinerungen, meist von höchst eigenthümlicher Art, aus allen Thierklaffen,
nur Vögel und Säuger nicht. — 28) Landgericht Nördlingen, 5 IHM. Nördlingen,
früher freie Reichsstadt an der Eger, Hauptort im alten fruchtbaren und gänsereichen Riesgau,
Bett- und Schrcibfedern, Wollzeuge, besonders sogenannte Tyroler Teppiche, 6500 E., Gewerb-
thätigkeit, schöne altdeutsche Pfarrkirche mit guten Gemälden. 1634 die Schweden geschlagen.—
29) Die Fürst Oettingen-Wallerstein- und Sptelberg-Herrschaft: Bissingen,
Mrktfl., Schloß. 550 E. Harburg, Mrktfl., 1400 E., viele Juden, Synagoge. Markt«
Ofsingen, 750 E. Wallerstein, Mrktfl., 1650 E., Schloß, Residenz des Fürsten von
Oettingen-Wallerstein, Sammlung römischer Alterthümer. Dettingen. 3500 E., Stadt an
der Wörnitz, 2 Schlösser, Residenz des Fürsten von Octtingen-Spielberg, Baumwoll- und
Linnenzeuge. Mönchsroth, früher Benediktinerkloster.
1>) Bodenseebezirke: 30) Landgericht Lindau, 1% CM., am Bodensee. Lindau,
sehr alte Stadt, von 1275 — 1802 freie Reichsstadt, auf einer nahe dem Ufer liegenden Bodensee-
3nsel, die durch 290 Schritt lange Brücke mit dem Festland verbunden ist; Bauüberreste aus
der Römerzeit, lindavia, 2 evang., 2 kath. Kirchen, 4000 E., Weinbau, gute Messerschmiede,
Wagenbauer, Bödensee-Dampfschifffahrt; Maximilianshafen, Fischerei, Handel, Schloß. —
31) Landgericht Weiler. Weiler, Baumwollspinnerei, Strohgeflechte. Simmer-
berg, Marktfl.
5) Der Kreis Mittelfranken, 137% UM., 530,000 E.,3849 auflDM.
Er enthält den größten Theil des ehemaligen Rezatkreises und das Fürstenthum Eich¬
städt und besteht aus dem frühern Fürstenthum Ansbach oder Onolzbach, dem unterlän¬
dischen Theile des Fürstenthums Bayreuth, aus Theilen des Hochstiftes Würzburg,
mehrerer kleinerer Reichsherrn- und Reichsstädtegebiet, namentlich von Nürnberg, Din-
kelsbühl, Rothenburg an der Tauber. Die Oberfläche wird vom fränkischen Jura
im 8 und O durchzogen und von seinen weitern Verbreitungen erfüllt, im 8 und 0
Kalkstein, im N Sandstein, zumeist mit wellenförmigem Oberflächencharakter, nur hin
und wieder Berg- und Gebirgsgruppen, der Hesselberg 2098' hoch, hin und wieder z.B.
bei Nürnberg weite Ebenen. Der 8 und W gehört dem Donau-, der O und N dem
Maingebiet an; zu jener fließen Wörnitz mit Sulzach, Altmühl mit Wiesen und
Schwarzach, zu diesem gehört die aus der schwäbischen und fränkischen Rezal
entstehende Rednitz, die mit der Pegnitz zusammenfließend die bei Bamberg mün¬
dende Regnitz bildet und die Aich im N aufnimmt. Der 23 M. lange, durch König