Full text: Die europäisch-germanischen Staaten (Theil 1, Abth. 2, 1, A)

1089 
Europa. Das Königreich Baiem. 
steinerne Bogen-Donaubrücke. 4300 6., Klöster. Gymnasium, Priester, und Schullehrerseminar, 
Schloß: der Karolinenkanal kürzt hier die Donauschifffahrt ab. Aislingen, Mrktfl. an der 
Glätt, Schloß, IOOO E. - 25) Landgericht Hochstedt, 4 DSU. Hochstedt. Stadt 
an der Donau, 25OO <£. Blindheim, Psarrd. an der Donau, 7OO E. — 26) Landgericht 
Don au Wörth, 4'/2 CM. Donauwörth, früher Reichsstadt an der Wornitzmündung, 
vorzügliches Bier, 3000 <£., Hopfen, Obst, Flachs, Hanf; die frühere Abtei jetzt Schloß des 
Fürsten von Oetiingen-Wallerstein, Bier, Wollzeuge, Schifffahrt, Handel. Kaisersheim, 
früher Kloster, jetzt Strafanstalt. — 26) Landgericht Neuburg, 6 UM., das Donaumooö. 
Neubura, Stadt an der Donau in sehr fruchtbarer Gegend, wohlgebaut, 6000 E., großes 
königl. Schloß, Theater. Garten, Zeughaus, gutes Bier, Sitz des Appellationkgerichts, Gym¬ 
nasium, Schullehrerseminar, Bibliothek, Alterthumssammlung, Elisen-Donaubrücke, Steingut- 
Fabrik; Burgtrümmer der Altcnburg; trefflicher Flachsbau; Lustschlöffer Grünau und Petzel- 
heim. Burgheim, Mrktfl. an der Ach, 1000 E. Neichertshofen, Mrktfl. an der Paar. 
Karls Huld, Kolonie im DonaumooS. 
8) Nördliche Bezirke: 27) Landgericht Monheim, 8'/2 CM., zwischen Altmühl 
und Wörnitz gelegen. Monheim, Stadt, 1600 E., Nadelfabrik. Rennertöhofen, Mrktfl. 
nahe der Donau, 800 E. Wemding, Stadt, 2100 E., Schwefelquelle Wildbad, Wallfahrts¬ 
kirche. Solnhofen, Pfarrdorf im engenThale derAltmühl, alte Benediktinerabte!, berühmter 
Marmorbruch, 1738 eröffnet, noch berühmter der Steinbruch der lithographischen Steine, der 
Marmorschiefer ist blaßgelb, bricht von der Dicke eines Kartenblattö bis 6 — 8" d., wird zu 
Grabsteinen, Fußböden, Fenstergesimsen, Ofensteinen, Tisch- und Dachplatten, besonders zu 
letztem, die weithin bis in die Türkei versendet werden, die dickern und reinsten Schichten, meist 
von bläulicher Farbe, werden als lithographische Steine verwendet; über 3000 Menschen sind 
täglich in den zahlreichen Steinbrüchen beschäftigt, die sich weithin ziehen; merkwürdig sind die 
in ihm enthaltenen Versteinerungen, meist von höchst eigenthümlicher Art, aus allen Thierklaffen, 
nur Vögel und Säuger nicht. — 28) Landgericht Nördlingen, 5 IHM. Nördlingen, 
früher freie Reichsstadt an der Eger, Hauptort im alten fruchtbaren und gänsereichen Riesgau, 
Bett- und Schrcibfedern, Wollzeuge, besonders sogenannte Tyroler Teppiche, 6500 E., Gewerb- 
thätigkeit, schöne altdeutsche Pfarrkirche mit guten Gemälden. 1634 die Schweden geschlagen.— 
29) Die Fürst Oettingen-Wallerstein- und Sptelberg-Herrschaft: Bissingen, 
Mrktfl., Schloß. 550 E. Harburg, Mrktfl., 1400 E., viele Juden, Synagoge. Markt« 
Ofsingen, 750 E. Wallerstein, Mrktfl., 1650 E., Schloß, Residenz des Fürsten von 
Oettingen-Wallerstein, Sammlung römischer Alterthümer. Dettingen. 3500 E., Stadt an 
der Wörnitz, 2 Schlösser, Residenz des Fürsten von Octtingen-Spielberg, Baumwoll- und 
Linnenzeuge. Mönchsroth, früher Benediktinerkloster. 
1>) Bodenseebezirke: 30) Landgericht Lindau, 1% CM., am Bodensee. Lindau, 
sehr alte Stadt, von 1275 — 1802 freie Reichsstadt, auf einer nahe dem Ufer liegenden Bodensee- 
3nsel, die durch 290 Schritt lange Brücke mit dem Festland verbunden ist; Bauüberreste aus 
der Römerzeit, lindavia, 2 evang., 2 kath. Kirchen, 4000 E., Weinbau, gute Messerschmiede, 
Wagenbauer, Bödensee-Dampfschifffahrt; Maximilianshafen, Fischerei, Handel, Schloß. — 
31) Landgericht Weiler. Weiler, Baumwollspinnerei, Strohgeflechte. Simmer- 
berg, Marktfl. 
5) Der Kreis Mittelfranken, 137% UM., 530,000 E.,3849 auflDM. 
Er enthält den größten Theil des ehemaligen Rezatkreises und das Fürstenthum Eich¬ 
städt und besteht aus dem frühern Fürstenthum Ansbach oder Onolzbach, dem unterlän¬ 
dischen Theile des Fürstenthums Bayreuth, aus Theilen des Hochstiftes Würzburg, 
mehrerer kleinerer Reichsherrn- und Reichsstädtegebiet, namentlich von Nürnberg, Din- 
kelsbühl, Rothenburg an der Tauber. Die Oberfläche wird vom fränkischen Jura 
im 8 und O durchzogen und von seinen weitern Verbreitungen erfüllt, im 8 und 0 
Kalkstein, im N Sandstein, zumeist mit wellenförmigem Oberflächencharakter, nur hin 
und wieder Berg- und Gebirgsgruppen, der Hesselberg 2098' hoch, hin und wieder z.B. 
bei Nürnberg weite Ebenen. Der 8 und W gehört dem Donau-, der O und N dem 
Maingebiet an; zu jener fließen Wörnitz mit Sulzach, Altmühl mit Wiesen und 
Schwarzach, zu diesem gehört die aus der schwäbischen und fränkischen Rezal 
entstehende Rednitz, die mit der Pegnitz zusammenfließend die bei Bamberg mün¬ 
dende Regnitz bildet und die Aich im N aufnimmt. Der 23 M. lange, durch König
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.