Full text: Geschichte des Altertums für Obersekunda (Teil 3)

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Römische Geschickte. 
die herrschende Klasse bildeten; seine Stärke lag in seinem blühenden, 
weitverzweigten Handel und in seiner Seemacht. Die größten An¬ 
sprüche erhoben die Seleuciden, indem sie sich als Nachfolger der 
Perserkönige bezeichneten; doch war ihr Reich, das von Kleinasien bis 
Iran reichte, weder geographisch noch national eine Einheit bildete, 
von untüchtigen Königen beherrscht und von Bürgerkriegen zerrissen 
wurde, jedenfalls innerlich das schwächste der Diadochenreiche. 
maked^Krie Einen neuen Krieg gegen Philipp von Makedonien begannen 
200—197'.^ die Römer, um das Gleichgewicht der orientalischen Mächte zu er¬ 
halten. Philipp, ein ehrgeiziger, rücksichtslos gewalttätiger Despot, 
hatte sich nämlich mit Antiochus von Syrien verbündet, um Ägypten 
seiner auswärtigen Besitzungen zu berauben, und war nach Kleinasien 
hinübergegangen. Die Römer, deren Bundesgenossen die Ätoler 
waren, führten den Feldzug von Dyrrhachium und Apollonia, Küsten¬ 
städten des adriatischen Meeres, aus, mehrere Jahre lang ohne Erfolg. 
Erst T. Quinctius Flamininus errang Erfolge; er umging den 
Philipp im Tale des Aous, drang in Thessalien ein und siegte bei 
197. den Hundsköpfen (Kvvög '^ecpaXai). In dem darauf folgenden 
Frieden trat Philipp seine auswärtigen Besitzungen ab und versprach, 
keinen Krieg ohne Roms Erlaubnis zu führen. 
(Mecken 196 Da der römische Senat damals nicht die Absicht hatte, im 
ne en . £^en neue Provinzen zu schaffen, so wurden die Griechen von 
Flamininus, einem begeisterten Freunde der hellenischen Kultur, bei 
den isthmischen Spielen für frei erklärt. In der Tat trat an 
Stelle der makedonischen Hegemonie der römische Einfluß. 
Dersyr.Krieg § 106. Der syrische Krieg. Indessen setzte Antiochus III. von 
Syrien, der sich den Großen nannte, ein eitler, genußsüchtiger Fürst 
ohne Tatkraft und Ausdauer, seine Eroberungen auf Kosten Ägyp¬ 
tens, und der kleinasiatischen Bundesgenossen Roms, insbesondere 
des Königs Eumenes von Pergamon, fort. Er nahm auch den 
Hannibal bei sich auf, dessen Auslieferung die Römer in Karthago 
gefordert hatten, weil er seiner Vaterstadt durch kluge Verwaltung 
zu neuer Blüte zu verhelfen schien, und der daher von dort hatte 
fliehen müssen. Er trat ferner in Verbindung mit den Ätolern, 
welche mit den Ergebnissen des letzten makedonischen Krieges nicht 
zufrieden und gegen die Römer erbittert waren. Auf deren Auf¬ 
forderung landete er 192 in Griechenland. 
Aber er traf keine genügenden Vorbereitungen zum Kriege, 
m. 191 wurde er bei den Thermopylen von dem Konsul M’. Act- 
lius Glabrio, dessen Legat, der Konsular M. Porcius Cato, den 
Bergpfad des Ephialtes benutzte, geschlagen. Der Konsul des nächsten 
Jahres, L. Cornelius Scipio, der untüchtige Bruder des Afri-
	        
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