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nen festen Felsenmassen, sondern sind ans Sand, Thon 
und Lehmen so locker zusammengesetzt, dass man ohne 
alle Mühe hineingraben kann. Das ausgeschwemmte Land, 
das stellenweise auch oben auf dem Ur- oder Flötzgebirgs- 
rücken sein kann, denn das Wasser wäscht auch diese 
Berge aus, und schwemmt das Ausgewaschene zusammen, 
enthält: groben Kies, Sand, Thon- und Lehmenlager, die 
zum Bauen und zur Töpferwaare gebraucht werden. 
Den aufgeschwemmten Sand und Lehmen und Thon 
braucht man zwar in Deutschland nirgends sehr weit zu 
suchen, denn fast jeder grosse Fluss und auch viele kleine 
haben um ihr Ufer her solches ausgeschwemmte Land; 
wer sich indess recht satt am Sande sehen will, der 
braucht nur die Reise von Leipzig bis Danzig, oder nach 
Pommern und Mecklenburg, oder auch von Leipzig nach 
Hamburg und Bremen zu machen, wobei er auch den 
Weg über die Lüneburger Haide mitnehmen kann.' In¬ 
dess kann einer schon zwischen Königsberg i. d. N. und 
Berlin sehen, was Sandboden ist, und dass da die Leute 
auch eben so vergnügt und glücklich sein können, als die auf 
dein Ur- oder dem Flötzgebirge. Denn der Boden macht 
darin gerade gar keinen Unterschied, sondern Gottes¬ 
furcht und Fleiss; und guten Menschen schmecken die 
Kartoffeln auf ihren rauhen Gebirgen eben so gut, wie 
denen, die in den Ebenen wohnen, ihr Weissbrod; wenn 
Beide das, was sie haben, mit Dank gegen Gott gemessen. 
Auch hat wirklich jede Gegend ihr besonderes Gute, 
die eine hat Bergbau und Erze und recht viel Holz, die 
andre hat Wein, die dritte hat Korn, damit eine Gegend 
der andern das geben soll, was sie im Ueberfluss hat, 
und von der andern nehmen, was diese in Menge hat, 
und so die Menschen, wenn auch einstweilen nur abbild¬ 
lich, das Mittheilen lernen sollen. Und wenn man den, 
der oben auf den Bergen wohnt, fragt, ob er nicht her¬ 
unter ziehen mag in die Ebene, wo es so viel Korn giebt,
	        
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