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Das dritte Kapitel *) 
Von der Epiftologrqphie, 
oder: 
Von der Lehre, gute Briefe ;»schreiben. 
Vorbcricht. 
ist in der That sehr schwer, einen Unterricht vom Briefe 
schreiben zu ertheilen, weil zu unseren Zeiten, wie al- 
les, also besonders ein Brief, nach demGout, oder Ge¬ 
bäck der Leser, pfleget beurtheilet zu werden. Wie ver- 
Mlcden ist aber dieser Geschmack ( Nicht nur, so vielerley 
¿ffn der Nationen; sondert; auch, so vielerley Provintzien, 
^ tadle und Personen man antrift; so vielerley Geschmack wird 
r}} bey jhtten wahnlehnren. Wie könnte man die mindeste 
^^ung fassen, einen sogeltannten Briefsteller anzutreffen, 
wo nicht aller, doch der meisten gelehr- 
^ Mätmer und witzigen Köpfe, solte erhalten. Des Herrn 
leb °rt6 Briefe und practische Abhandlung, von den; Ge- 
sah in Briefen, und des Herrn Stockharrfcns Grund-- 
in h ^Eingerichteter Briefe, stnd zwo der besten Schriften 
diq ^vi* ^er n,*ri) ct^er stauben, daß diese beyden wür- 
Banner selbst, sich einen allgenreinen Beyfall dieses 
spred ^ Mündlichen und deutlichen Unterrichts, werden t>cr^ 
qrj^en/ so begierig man auch nach diesetl ihren Wercken gs. 
^ |j^ hüt» srtff« Si'mM/u'f» rtfrtfii’Ä 
selben 
Man solte demnach grosses Bedencken tragen, 
Anzahl der Briefsteller zu vermehren, weil doch der- 
lnit 
treten, 
vey ^nug in den Buchläden anzutreffen sind; theils 
n>bj^,^s!atzen von Briefschreiben an das Licht zu tr , 
gemeiniglich sehr vielen, oft mehrentheils sehr 
^^chen, nicht selten auch sehr satyrischen Beurtheilungen 
anderer 
^ben pag. 46 soll es heissen: Das andere Capitel, statt der 
andere Theil.