Object: Leitfaden für den geographischen Unterricht

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Homburg, früher Residenz eines Landgrafen und Hauptort 
der Landgrafschaft Hessen-Homburg, 5000 Einw., berühmter Bade¬ 
ort mit 5 Mineralquellen, jährlich von circa 12,000 .Fremden be¬ 
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Franksu r t a. Main , 80,000 Einw., darunter viele Juden, 
bis 1866 freie Stadt mit dem Sitze des deutschen Bundestages. 
Sonst Krönungsstadt der deutschen Kaiser. Bedeutender Handel, 
berühmte Messen, viele Bankiers und Großhändler. Das Rath- 
haus mit dem Kaisersaale: die Domkirche, in welcher die Kaiser 
gewählt und gekrönt wurden, mit dem Grabmahl Günthers von 
Schwarzburg; die Paulskirche, 1848 Sitz der Nationalversammlung; 
Göthe-, Schiller- und Gutenbergs-Monument. Berschiedene Kunstin¬ 
stitute. Hier Göthe 1749 geboren, schöne Gärten, Gemüsebau, 
Fabriken. Zoologischer Garten. Borstadt Sachsen hausen. 
2) Das Königreich Sachsen. 
272 □SUi., 2ya Mill. evang. Einw. 
Der Süden dieses Landes ist gebirgig (Erzgebirge 
und Lausitzer Gebirge), nach Norden hin wird es mehr 
eben, hier wohl angebaut und sehr fruchtbar, überall stark 
bevölkert. Am fruchtbarsten die Lommatz'sche Pflege. Elbe, 
Spree, Mulde, Pleiße und Elster durchfließen das Land. 
Ausgezeichnete Schafzucht, Perlenmuscheln in der w. Elster, 
Getreide, doch nicht ausreichend, Wein bei Meißen; viel 
Mineralien, vorz. Silber im Erzgebirge, Steinkohlen bei 
Zwickau und im Plauen'schen Grunde, Sandsteine bei Pirna, 
Salz fehlt. — Fabr. in Wolle, Baumwolle, Leinwand, 
Metall- und Holzwaaren. Spitzenklöppeln im Erzgeb. — 
In der Lausitz wohnen Wenden. 
Geschichtliches. Das Haus Wettin, dem das sächsische Königs¬ 
haus sowohl als die thüringisch-sächsischen Fürsten entstammen, 
erhielt 1127 die Markgrafschaft Meißen. Heinrich der Erlauchte 
erhielt dazu 1247 die Landgrasschast Thüringen und Friedrich der 
Streitbare 1423 das Kurfürstenthum Sachsen an der mittleren Elbe. 
1485 theilten die Brüder Ernst und Albert ihre Länder; Ernst, der 
Stifter der ernestinischen Linie und Stammvater der thüringisch¬ 
sächsischen Fürsten, erhielt Kursacysen und Thüringen; Albert, der 
Stifter der albertinischen Linie und Stammvater der sächsischen 
Königsfamilie, Meißen. Nach der unglücklichen Schlacht bei Mühl¬ 
berg 1547 verlor Joh. Friedrich der Großmüthige die Kurwürde 
und das Kursürstenthum Sachsen, welches der Kaiser Karl V. an 
Moritz von Sachsen, von der albertinischen Linie, gab. So war 
nun Meißen ein Theil Kursachsens, das sich später durch das- 
Voigtland und die Lausitz vergrößerte. August der Starke und sem
	        
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