Object: Lebensbilder und Ereignisse aus der vaterländischen Geschichte nebst einem Kanon der einzuprägenden Zahlen (T. 1/2: Lesebuch für Sexta und Quinta)

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männer Europas. Man nannte die Versammlung Wiener Kongreß. 
Sie beriet über die Verteilung der Länder und die Ordnung der Staaten¬ 
aber nach so langen Jahren der Not und des Elends ergötzte mmt sich 
mich an Festlichkeiten jeder Art. 
2. Die Neugestaltung Preußens. Preußen hatte in den Be^ 
srerungskriegen Außerordentliches geleistet und hatte zur Vertreibung 
Napoleons am meisten beigetragen. Daher konnte es mindestens ver¬ 
langen, wieder dieselbe Größe zu erhalten wie vor dem Kriege 1806 
Aber die Grenzen sollten nicht dieselben bleiben. Rußland wollte ganz 
Polen nehmen, und Preußen sollte das ganze Königreich Sachsen erhalten. 
Damit waren aber Österreich und andere Staaten nicht einverstanden. 
. cach langen Unterhandlungen wurden Polen und Sachsen geteilt. Preußen 
% b?n fcinen früheren Besitzungen ab: Ostfriesland, Lingen, Minden, 
^tldeshemt an Hannover, Ansbach-Bayreuth an Bayern, einen großen 
Teil ferner polnischen Besitzungen an Rußland. Es behielt von letztere« 
tue Gebiete von Thorn, Danzig und das Großherzogtum Posem In 
Deutschland erhielt es einen Teil von Sachsen, Vorpommern und mehrere 
Bistümer und freie Städte in Rheinland und Westfalen. Jni ganzen 
hatte es jetzt 5040 Quadratmeilen mit 10 lh Millionen Einwohnern. 
Der deutsche Vund. Das deutsche Kaisertum wurde nicht 
mehr erneuert, vielmehr traten die 33 deutschen Fürsten unb die 4 freien 
Stabte p einem Staatenbunde zusammen, bem „Deutschen Bnnbe" Ru 
chm gehörte Österreich mit seinen beutschen Länbern, Preußen mit seinem 
^bu febiete außer Preußen unb Posen, ber König von Dänemark 
(für Schleswig-Holstein) unb ber König ber Niederlage (für Luxemburg). 
" bfe Fürsten schickten ihre Gesanbten nach Frankfurt a/M., wo bie 
gemeinsamen beutschen Gesetze beraten würben. Die Versammlung hieß 
rbeut^en Fürsten hatten gleiche Rechte, 'baher 
behielt fast jeber Staat ferne eigenen Einrichtungen, unb Deutschland 
blieb uneinig unb schwach. ; 
Ierlit-sung. 1. Warum ist der Wiener Kongreß so wichtig ae* 
lT finb '°lt 50 WogeLen lüie sie 
, festgefteüt wurden.) Er dauerte vom 1. November 1814 bis 19. Juni 1815 
unb toste dem österreichischen Kaiser gegen 30 Millionen (Sulben. Wodurch 
rn 4fteV„° LonVU8®tCr,"t.U,”6 10 teuet? Setzer Teil der Zeit wurde 
Z i f’ri! und Vergnügen jeder Art hingebrachte Auch 
war es sehr chwer, b,e Ansprüche der verschiedenen Herrscher zu befriedigen 
B ncher °erg ,ch ihn mit „einem Jahrmarkt in einer kleinen Stadt wo L 
>ein Vieh hmtreibt es zu verkaufen oder zu vertauschen.") 
r,2-.^e^e®e6ietetierlDt Preußen? welche erhielt es neu? 
®te rhetmfchen Lande, welche ehemals zu Preußen gehört hatten (Geldern Mrs 
und ein Teil von Kleve), wurden an dasselbe zurückgegeben; außerdem erkielt cs 
an neuen Besitzungen die Herzogtümer Jülich und Berg, sodann die "ande bet 
9e,ftftc^en Kurfürstentümer Köln und Trier, sowie der freien Reicks, 
stadte Köln imd Aachen, Teile von Luxemburg und Limburg das Mrs^n^m 
- en ctg un viele ehemals pfälzische, mainzische und rheingräfliche Besitzungen.
	        
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