Contents: Deutsche Geschichte bis zur Gegenwart (Teil 2)

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16. Die deutschen Karolmger 843—911. 45 
Des Mittelalters zweite Periode. 
Das Deutsche Reich unter den großen Herrschergeschlechtern (vom 
Vertrage zu Verduu bis zum Interregnum) 848—1254. 
§ 16. Die deutschen Karolinger 843—911. 
Ludwig der 
1. Ludwig der Deutsche 843—876. Zu den Ländern, die Lud- Deutsche 
roig der Deutsche durch den Vertrag von Verdun erhalten hatte, 
erwarb er sehr wichtige hinzu. Der Kaiser Lothar hatte nämlich, als er 
sein Land unter seine Söhne teilte, seinem ältesten Sohne Ludwig 
(mit der Kaiserkrone) Italien, dem jüngeren, Lothar II., das nach 
diesem so genannte Lotharingen (Lothringen) gegeben. Als auch 
Lothar II. starb, einigte sich Ludwig der Deutsche mit Karl dem 
Kahlen dahin, daß sie sein Land unter sich nach der Sprachgrenze^ 
teilten. So erhielt Ludwig in dem Vertrage von Mersen (bei £ien987o' 
Maastricht) 870 den größten Teil von Lothringen mit Basel, 
Straßburg, Metz, Trier, Aachen und Köln, so daß nun unter 
seiner Herrschaft alle deutschen Völker geeinigt waren. Den^west- 
iicheit Teil erhielt Karl der Kahle (als Kaiser Karl II. genannt, 
vgl. § 13 am Ende die Tafel des karolingischen Geschlechts; er mußte 
übrigens nach einer Nie^rsage gegen Ludwig den Jüngeren, Ludwigs 
des Deutschen Sohn, 87b auch den romanischen Teil Lothringens an 
Ostfranken abgeben). Endgültig war somit Deutschland von 
Frankreich getrennt.^) Während Ludwigs Regierung wurden die 
Ostgrenzen von den Slaven beunruhigt und die Küstengegenden durch 
die Normannen, die aus Dänemark und Norwegen kamen, verheert. 
2. Karl III. der Dicke 876—887, Ludwigs des DeutschenK^derDicke 
Sohn, erhielt nach dem Tode Karls des Kahlen die Kaiserkrone; er 
vereinigte noch einmal Karls des Großen Reich (884—887) 
unter seiner Herrschaft, da Lothars Geschlecht ausgestorben und von 
Karls des Kahlen Nachkommen nur ein unmündiges Kind, Karl der 
Einfältige, übrig war, der vom Throne ausgeschlossen wurde. Doch 
war er zu schwach, das Reich gegen die Normannen zu beschützen, und 
bewilligte ihnen sogar Tribut. Er wurde deshalb zu Tribur abgesetzt. 
*) Nach vielen Verschiebungen wurde 1000 Jahre später durch den Frank- 
fürtet Frieden 1871 ungefähr dieselbe Grenze von neuem festgestellt.
	        
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