Full text: Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte

Völkerwanderung, Germanische Reiche. 151 
in Ravenna, entzweit sich mit Attalus, setzt ihn ab und rückt 
zum dritten Male vor Rom. 
410. Einnahme und Plünderung RoillS durch Alarich. 
Er zieht darauf nach Unteritalien, um nach Sizilien 
und von da nach Afrika überzusetzen, stirbt aber unterwegs 
(im Busento bei Cosenza begraben). 
410 — 415. Alllaulf, Alarichs Schwager, führt die Westgoten 
nach Gallien, vermutlich infolge eines Überein¬ 
kommens mit dem Kaiser Honorius zur Bekämpfung der dort 
eingedrungenen Germanen. Er vermählt sich in Narbo 414 
mit Placidia, Schwester des Honorius (S. 147), wird aber bald 
darauf von dem kaiserlichen Feldherrn Constantius angegriffen, 
zieht nach Spanien, erobert Barcelona, wird dort 
ermordet. Sein Bruder 
415—419. Wallia schließt wiederum einen Vertrag mit Hono¬ 
rius, sendet Placidia zurück und kämpft für die 
Römer gegen Vandalen, Alanen und Sueben. Ihm 
wird das südliche Gallien unter römischer Hoheit 
abgetreten. So gründet Wallia das 
415—711. Westgotenreich in Südgallien und Spanien. 
das bald von Rom unabhängig wird. Hauptstadt 
Tolosa (Toulouse), nach 507 Toledo. Über die Vernichtung 
dieses Reiches durch die Franken (507) und die Araber (711) 
vgl. S. 152, 153, 154, 155, 158. 
429. König Geiserich führt die Vandalen aus Spanien 
nach Afrika hinüber, herbeigerufen von dem ab¬ 
trünnigen römischen Statthalter Bonifatius, der nachher ver¬ 
geblich die Eingedrungenen bekämpft. Augustinus, Bischof 
von Hippo Regius, t 430 während der Belagerung dieser Stadt 
durch die Vandalen. Karthago, die Hauptstadt der römischen 
Provinz, wird erst 439 von den Vandalen erobert. 
429—534. Validaienreich in Afrika. 
Die Vandalen (Arianer) gründen eine Seemacht 
und beginnen die Küsten und Jnseln des Mittelmeeres zu 
plündern. Ihre früheren Wohnsitze in Spanien werden von 
den Westgoten in Besitz genommen (S. 152, 153). 
443. Die Burgunder, unter ihrem König Gundakar 
(Günther im Nibelungenliede), von dem römischen 
Feldherrn Aëlius mit Hilfe hunnischer Söldner besiegt, erhalten 
Wohnsitze an der oberen Rhone und Saône. Die Alamannen 
breiten sich (an Stelle der Burgunder) über die frühere römische 
Provinz Germania superior (Elsaß) und die Schweizer Ebene 
aus (S. 141 ff.).
	        
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