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Die sächsischen Könige und Kaiser.
899—911. Ludwig das Kind unter Leitung des Erzbischofs
Hatto von Mainz. Furchtbare Verheerung Deutsch¬
lands durch die Raubzüge der Magyaren; wiederholt durch¬
ziehen sie Bayern (907 Herzog Luitpold, Stammvater der
Wittelsbacher, samt seinem Heer vernichtet), Thüringen und
Sachsen. Zugleich innere Fehden: Graf Adalbert von Baben¬
berg kämpft gegen die in Franken und Hessen begüterten
Konradiner; er wird besiegt und vor seiner Burg hingerichtet.
In verschiedenen ßeichsteilen erhebt sich wieder das durch
Karl den Großen beseitigte Stammesherzogtum; es bilden sich
die Stammesherzogtümer Sachsen, Franken (S. 155). Bayern,
Schwaben, Lothringen. Nach Ludwigs Tode lehnt der greise
Herzog von Sachsen, Otto der Erlauchte (Liudolfinger), die
Königskrone ab und lenkt die Wahl der Großen auf den mit
den Karolingern nahe verwandten Konradiner
911—918. Konrad I. von Franken. Auch unter ihm Einfälle
der Dänen, Slaven und Magyaren. Konrad kämpft
vergeblich um die Anerkennung der Königsgewalt, namentlich
gegen Heinrich, Ottos des Erlauchten Sohn, seit 912 Herzog
von Sachsen. Lothringen wendet sich dem westfränkischen
Reiche zu, Elsaß bleibt mit Schwaben verbunden.
In Italien, das von Raubzügen der Magyaren und der
Araber heimgesucht wird, hat nach Arnulfs Tode Berengar von
Friaul einKönigtum begründet; er erlangt 915 auch die Kaiser¬
würde. Gegen ihn tritt 922 Rudolf 11. von Hochburgund auf,
gegendiesenL/üi/o von Niederburgund (S. 168). Rudolf II. schließt
933 einen Vertrag mit Hugo, der zum König von Italien gekrönt,
auf Niederburgund verzichtet; vereinigtes Reich Burgund
(Hauptstadt Arles) 933 — 1033. Dagegen gewinnt das italische
Königtum keinen festen Bestand; Hugo wird 945 von Berengar
von Ivrea vertrieben; Hugos Sohn Lothar, mit Rudolfs II.
Tochter Adelheid (deren zweiter Gemahl Otto der Große) ver¬
mählt, sucht nach dem Tode seines Schwiegervaters vergebens
dessen Reich Hochburgund wiederzugewinnen, f 950.
Das Papsttum ist in dieser Zeit in tiefem Verfall und ab¬
hängig von den streitenden römischen Adelsparteien.
919—1024. Die sächsischen Könige und Kaiser.
Heinrich I. t 936.
Thankmar Otto I. f 978 Heinrich, Brun,
t 938. | Herzog v. Bayern f 955. Erzb. v. Cöln.
Liudolf Otto II. t 983 Heinrich der Zänker
t 957 | Herzog von Bayern f 995
Otto III. | 1003.
Heinrich II. f 1024