Metadata: Stoffe für den Unterricht in den Realien ([Nr. 11])

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Die asiatische Türkei. 
und Südpersien glühende Hitze. Derselbe Gegensatz zeigt sich in der Pflanzen¬ 
welt; Moose und Flechten im N., Palmen von 65 in Höhe im S. — Die Be¬ 
wohner (800 Mill.) gehören im W. und S.W. der kaukasischen, im O. der mon¬ 
golischen , im S.O. der malaiischen Rasse an. 4/5 sind Heiden. In Borderasien 
gehört die Mehrzahl zum Islam. Die Zahl der Christen ist noch gering. 
)§ 81. /pie asiatische Kiirl'lei. 1. Kleinasien, eine wellige Hochfläche 
(1000—1000 m hoch), mit Randgebirgen umgeben. Das bekannteste Gebirge ist 
der Taurus. Der bedeutendste Fluß ist der Kisil-Jrmàk, d. h. roter Fluß; 
sein Wasser hat nämlich von dem Sandstein, welchen es durchbricht, eine rötliche 
Farbe bekommen (Halys des Altertums). — Kleinasien war einst ein äußerst 
fruchtbares Land; jetzt ist der größte Teil steppenartig und pflanzenarm. Außer 
den Küstengegenden sind nur noch einzelne Thäler im Innern fruchtbar (Tabak, 
Baumwolle, Mohn zu Opium, Südfrüchte gewonnen). In den westl. Rand¬ 
gebirgen wird viel Meerschaum gefunden. Das Land wird meist von Türken 
bewohnt, an den Küsten ist griechische Bevölkerung. 
Smyrna, 150000 E., 1. Scehandelöstadt Kleinasiens. S tàtari^ Vorstadt von 
Konstantinopel. Trebisonde, Handel. Tarsus^ Geburtsort des Apostels Paulus. 
Angora (Ziegen). Zur Zeit des Apostels Paulus lagen in Kleinasien: Lystra, Troas, 
Ephesus, Milet. Die Galater und Kolosser wohnten im Innern des Landes. — 
Zu Kleinasien gehören viele Inseln; die bekanntesten sind: CYpern (fruchtbar, aber ver¬ 
ödet, hat jetzt englische Besatzung und Verwaltung), Rbod u ö (Hauptstandort der tür¬ 
kischen Flotte), PatmoS (Verbannungsort des Apostels Johannes). 
2. /Armenien, ein Hochland mit fruchtbaren, weidereichen Thälern, auf 
denen verschiedene Völkerstämme (z. B. die Kurden) ihre Viehherden lveiden. In 
Armenien liegt das Gebirge Ärarat (5200 m hoch, Arche Noahs). Armenien 
gehört den Russen, Türken, Persern. 
3. Mesopotamien, das Land zwischen Euphrat und Tigris, ist eine sich 
allmählich zum Persischen Meerbusen senkende Ebene. Der obere Teil derselben 
wird nur durch Winterregen erfrischt, ist im Sommer bei großer Hitze völlig 
regenlos, daher Steppe. Der untere Teil ist Marschland. Soweit derselbe 
künstlich bewässert werden kann, prangt er in üppiger Fruchtbarkeit (Dattelpalmen- 
Haine). Früher lvar Mesopotamien bedeutend fruchtbarer als jetzt. 
Mssul, am Tigris (Baumwollenzeug, Musselin). In der Nähe liegen die Ruinen 
von Ninive, der Residenz der assyrischen Könige. Bagdad, am Tigris, einst eine be¬ 
deutende Stadt. In der Nähe und zwar am Euphrat die Ruinen von Babylon. Ker¬ 
beln ist Wallfahrtsort für eine Sekte der Mohammedaner. Hierher ziehen ganze Karawanen 
mit eingewickelten Leichen, die dort beerdigt werden sollen (Totcnkarawanen). 
4. Syrien. An der Ostküste des Mittelländ. Meeres zieht sich eine Kalk- 
uitd Kreideplatte hin (600—700 m hoch), die durch einen großen Erdspalt (das 
Gh ör) in einen östlichen und einen westlichen Teil zerfällt. Der nördliche Teil 
dieser Platte heißt Syrien, der südliche Palästina. Die Ränder der Erd¬ 
spalte bilden in Syrien hohe Gebirge; der westl. Rand ist der Libanon, der 
östl. der Antilibanon mit dem großen Hermon. 
/Der Libanon (d. h. dcr Weißes über 5000 m hoch, ist mit Fleiß bebaut und stark be¬ 
wohnt. Bekannt sind die Cedern des Libanon. Dcr schmale, sandige Küstenstrich im W. 
des Libanon war das alte Phönizien mit den Hauptstädten Tyrns und Sidon, die 
jetzt elende Flecken sind. , Beirut ist jetzt die bedeutendste Hafenstadt. Akka (im Alter¬ 
tum Akkon oder Ptolcmäns), jetzt starke Festung an dcr Grenze von Palästina. Am OronteS 
liegt Antakia, das alte Antiochien, einst eine bedeutende Stadt. ) Die Hauptst. Syriens, 
Damaskus, 150 000 E , liegt im S. in einem wahren Lustgarten von Palmen, Obst- 
nnd Weinpflanzungen und treibt Gewerbe und blühenden Handel. Syrien und Palästilia 
haben eine arabisch revende mohammedanische <seltener christliche) Bevölkerung.
	        
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