Full text: Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte

England. 207 
Insel unterwerfen sich zunächst der englischen Lehnshoheit. 
Aber durch einen Aufstand wird ein Teil bald wieder selb¬ 
ständig. 
1174. Heinrichs Buße am Grabe des auf sein Anstiften 
ermordeten Erzbischofs Thomas Becket; seine auf¬ 
ständischen Söhne müssen sich unterwerfen. Die Gerichts¬ 
barkeit über die Geistlichen wird durch Verträge mit Papst 
Alexander III. (S. 196) geregelt. 
1189—1199. Richard Löwenlierz, in ritterlichen Kämpfen her¬ 
vorragend, aber ohne Mäßigung. Kreuzzug, Ge¬ 
fangenschaft in Deutschland (S.188), dann Kriege mit Philipp II., 
Augustus, von Frankreich. Richards Bruder 
1199—1216. Johann (ohne Land) läßt seinen Neffen Arthur 
von der Bretagne, der ihm den Thron streitig 
macht, ermorden, wird deshalb als französischer Vasall (S. 181) 
Von Philipp II. vor den französischen Lehnsgerichtshof geladen, 
verliert 1204 die Normandie, bald auch die übrigen französischen 
Lehen bis auf Guyenne an die Krone Frankreich. — Streit mit 
Papst Innocenz III. (S. 200) über die Wahl eines Erzbischofs von 
Canterbury (1205). England mit dem Interdikt, Johann mit dem 
Bann belegt. Der König unterwirft sich dem Papst und leistet 
ihm den Lehnseid (1213). Während er dann von La Rochelle 
aus die verlorenen Gebiete in Frankreich zurückzuerobern ver¬ 
sucht, werden seine Verbündeten, der Graf von Flandern und 
Otto IV. von Deutschland, bei Bouvines geschlagen (1214, s. 
S. 199). Aufstand der großen Vasallen; sie erzwingen auf der 
Wiese Runnvmede bei Windsor die Bewilligung der 
1215. Magna Charta libertatum, Grundlage der eng¬ 
lischen Verfassung; Freie Wahl der Bischöfe und 
Äbte durch die Geistlichen; Erblichkeit der Lehen; Steuern 
anstatt der Lehnsdienste (Schildgeld) und Hilfsgelder sollen nur 
mit Zustimmung der Prälaten und Barone erhoben werden; 
jeder Freie soll nur von seinesgleichen nach Landesrecht ge¬ 
richtet werden; die Städte sollen ihre Privilegien behalten und 
die Kaufleute freien Verkehr haben. 
1216—1272. Heinrich III., anfangs unter Vormundschaft des 
Grafen Wilhelm von Pembroke. Ein französisches 
Heer, das in England gelandet war, wird zum Abzug genötigt. 
Vertrag mit Frankreich 1259; Guyenne als englischer Besitz 
anerkannt. 
Öftere Streitigkeiten mit den zum Parlament versammelten 
Baronen; das Land bedrückt durch die Geldforderungen päpst¬ 
licher Legaten, um Heinrichs jüngstem Sohne Edmund die 
Herrschaft über Neapel und Sizilien zu verschaffen. Simon 
von Montfort, Graf von Leicester (spr. Lester), nimmt 1264 den 
König gefangen, beruft 1265 auch Vertreter der Grafschaften
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.