Full text: Badisches Realienbuch

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Handel der Schweiz. Da die Schweiz nur wenig Getreide erzeugt, muß sie lebhaften 
Außenhandel treiben. Sie verkauft Käse, Milch, Uhren, Seiden- und Baumwollwaren und 
erwirbt Getreide, Mehl, Zucker, Kohlen, Maschinen und Webstoffe. 
Zm Zahre 1912 führte die Schweiz für 52 Millionen Mark Käse und für 38 Millionen 
Mark Milch aus. Der Haupthandel der Schweiz erfolgt mit Deutschland, von dem es nicht 
durch Gebirge getrennt ist. 
Deutschland bezog 1912 von der Schweiz für 205 Millionen Mark Uhren, Baumwoll- 
gewebe, Seidengespinste, Käse, Schokolade, Äpfel und Milch. Die Schweiz kaufte von uns für 
520 Millionen Mark Steinkohlen, Kleiderstoffe, Zucker, Eisen, Hafer, Metallwaren und Mehl. 
4. Die Leute. Bis zum Zahre 1500 gehörte die Schweiz zum Deutschen 
Reich. Das kleine Land wollte wohl deutsch sein, aber nicht habsburgisch. 
Deshalb wehrte es sich heldenmütig gegen jede Bedrohung seiner Freiheit und 
trennte sich schließlich vom Reich. 25 kleine Staaten oder Kantone schlossen sich 
nach und nach zu einem Bundesstaat zusammen, wie ihn auch Deutschland bildet. 
Zeder Kanton hat seine eigene Regierung. 
Der Sitz der Bundesregierung ist Bern. (Kaiser — Bundespräsident; 
Bundesrat — Ständerat; Reichstag — Nationalrat.) 
Der Bündespräsident wird jeweils auf ein Zahr gewählt; die Schweiz 
ist also eine Republik. Bei wichtigen Fragen hat das ganze Volk zu entscheiden. 
Die Schweiz unterhält kein stehendes Heer, sondern eine Miliz. Die Waffen¬ 
pflichtigen werden alljährlich auf kurze Zeit zu militärischem Unterricht und zu 
Übungen einberufen. 
Das Schweizervolk setzt sich aus Deutschen, Franzosen und Ztalienern zu¬ 
sammen. Welches werden die welschen Kantone sein? 
Die Natur des Landes, das reich an Gefahren, aber arm an Fruchtbar¬ 
keit ist, hat den Schweizer zu einem tatkräftigen, ernsten Menschen erzogen. Er 
schätzt die Bildung, die ihm im Verkehr mit den Fremden zustatten kommt und 
ihm zeigt, wie man den Kampf ums Dasein erfolgreich führt. 
Die Schweiz hat daher ein treffliches Schulwesen. Ein Schweizer, der 
edle Pestalozzi, hat durch sein unermüdliches Streben erreicht, daß überall in 
Europa Schulen für das Volk errichtet wurden. 
Städte. Die größeren Städte der Schweiz liegen in den Kalkalpen oder im 
Alpenvorland, wo sich Zndustrie entwickelte. Am Rhein liegt das wohlhabende Bafel, 
das zahlreiche Seidenbandfabriken hat und den Außenhandel der Schweiz vermittelt. 
Zürich ist der Mittelpunkt der Baumwollindustrie. Die zahlreichen Bil¬ 
dungsstätten der Stadt ziehen Studierende aus allen Ländern nach Zürich. Die 
wichtigste Stadt der französischen Schweiz ist Genf am See. Genfer Uhren haben 
Weltruf. Die Stadt, die an der Pforte nach Südfrankreich liegt, wird von vielen 
Fremden besucht, die teils von den Naturschönheiten, teils von den reichen geistigen 
Leben der Stadt angezogen werden. 
Nenne Zndustriestädte, Universitätsstädte, Fremdenstädte, Geschichtsstädte 
und Verkehrsstädte in der Schweiz! 
Das Geld: 1 Frank — 100 Rappen — 81 Pfennig. 
Eintrag in Deutschlands Handelstabelle! 
IV4 Deutschland — 45 mal Baden. 50 Millionen E. 
1. Das Kartenbild. Das Donauland. Österreich-Ungarn liegt zwischen Deutschland, 
Rußland und der Balkanhalbinsel. Durch welche Flußläufe ist Österreich-Ungarn mit Deutsch¬ 
land verbunden? Beschreibe den Lauf der Donau von Passau bis Orsova! Welches sind die
	        
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