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einiger anderer Pflanzen wird Kautschuk gewonnen, z. B. aus dein des ostindischen
Gummibaumes (Fikus), den man seiner schönen Blätter wegen bei uns als
Zimmerpflanze hält; oder in Deutsch-Ostafrika, Kamerun und Togo aus der
Milch der Kautschuklianen, riesiger Kletterpflanzen. — Die ganz ähnliche Gutta¬
percha wird vielfach bei elektrischen Maschinen verwendet, da sie ein sehr schlechter
Elektrizitätsleiter ist.
Bon den wichtigsten Lebenserscheinungen der Pflanze und den hauptsächlichsten
Einrichtungen für ihre Lebenstätigkeiten.
Aus der gewöhnlichen Erfahrung sowohl, wie insbesondere aus unseren Pflanzen¬
betrachtungen wissen wir, daß auch die Pflanzen lebende Wesen sind. Sie wachsen,
bauen sich auf, entwickeln sich aus einfachen Anlagen — Samenkorn, Sproß, Spore — zu
vielgestaltigen Wesen; sie schassen sich Einrichtungen zur Erhaltung und zum Schuhe ihres
Lebens und sorgen für ihr Fortleben in ihren Nachkommen.
Die auffälligste und bekannteste Lebenserscheinung der Pflanze ist ihr Wachstum;
eine ihrer wichtigsten Lebenstätigkeiten ist die Ernährung.
Wie ernährt sich die Pflanze? Welches sind ihre wichtigsten Ernährungsstoffe? Woher
und auf welche Weise erhält sie die für ihre Ernährung nötigen Stoffe? Wie verarbeitet und
verwendet sie dieselben?
Die für die Ernährung der Pflanzen unbedingt nötigen Stoffe sind folgende:
1. mineralische: Kalk, Eisen, Phosphor, Schwefel;
2. gasförmige: Kohlensäure, Stickstoff, Sauer- und Wasserstoff.
Daß die Pflanzen dein Boden Nahrungsstoffe mittels der Wurzeln ent¬
nehmen, ist allgemein bekannt.* Wir düngen unsere Zimmerpflanzen, der Gärtner und
Landmann ihre Anbailpflanzen (Stalldünger, künstlicher Dünger), um dein Boden solche Nähr¬
stoffe zuzuführen; mir achteii beim Pfianzenversetzen sorgfäftig daraiif, daß ivir die Wiirzeln
möglichst schonen, bamit die Nahrungsaufnahme nicht gestört wird; wir begießeii die Pflanzen,
weil wir wissen, daß zu große Trockenheit des Erdreichs ihnen verderblich ist. Der Bodeii
ist eine Hauptnahrungsquelle für die Pflanze. Die in ihm enthaltenen mineralischen
Nährstoffe, sogenannte Nährsalze, werden durch das Bodenwasser aiifgelöst nnb können
so erst von den Saiigwiirzeln aufgesaugt nnb dem Körper der Pflanze zugeführt werden.
In und mit diesen Nährflüssigkeiten erhält die Pflaiize vor allem and) den Stickstoff, den
sie aus der Liift nicht aufzunehmen vermag. Daraus ergibt sich and), welch große Bedeutung
das Wasser für das Leben der Pflanze hat, sowohl als Nährmittel, wie insbesondere als
Lößnigs- und Leitungsmittel der mineralischen Bodenbestandteile.
Die zweite, große Nährungsgueile für die Pflanze ist die Luft. Aus
dieser gewinnt die Pflanze Ernährungsstoffe hauptsächlich mittels ihrer grünen Teile, vor allem
der Blätter, indem diese durch zahlreiche Poren, die sogenannten Spaltöffnungen, Luft ein¬
atmen. Wir wissen, wie sehr Hagelschlag oder Insektenfraß durch Zerstörung der Blätter das
Leben der Pflanzen schädigen kann; wir setzen unsere Zimmerpflanzen gelegentlich tüchtigem
Regen aus oder waschen zeitweilig ihre Blätter ab, um die vom Staub verschlossenen Atem¬
poren wieder zu öffnen; wir lockern im Garten und Feld den Boden ans, um der Luft Zutritt
zu den unterirdischen Teilen zu ermöglichen — auch die Luft ist für die Pflanze not¬
wendiger Lebe ns st off. — Mit der Luft atmet die Pflanze denjenigen Stoff ein, der
für ihre Ernährung und damit für ihr Leben von der allergrößten Bedeutung ist: das
Kohlensäuregas. Dieses ist eine Verbindung des Kohlenstoffs mit Sauerstoff und entsteht
beim Atmen der Tiere und Menschen, beim Gären, Verwesen, beim Verbrennen. (Siehe
Chemie!) Im Innern der Blätter wird das eingeatmete Kohleiffäuregas in seine beiden
Bestandteile zerlegt. Die Lebenslust, der Sauerstoff, wird ausgeatmet; der Kohlenstoff
dagegen samt den aus dem Boden stammenden Stoffen ivird verarbeitet, in Stoffe um-
gewandelt, welche die Pflanze einmal für ihren Aufbau, dann für die Erhaltung ihrer Lebens¬
tätigkeit braucht. Diese wichtige Arbeit wird von den zahllosen Blattgrün Körper¬
chen in: Blattinnern geleistet, aber nur unter Einwirkung des Sonnenlichts.
* Anmerkung: Schmarotzerpflanzen, fleischfressende Pflanzen, Algen, Pilze, Flechten
haben ihre besonderen Ernährungsweisen.