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rasche Wechsel von warm und kalt. Am meisten aber schadet den Zähnen die Unrein¬
lichkeit, weil durch diese die verbreitetste Zahnkrankheit entsteht, die Zahnfäule.
Die an den Zähnen, in ihren Zwischenräumen und Rissen haften gebliebenen Speisenreste
gehen (durch winzige Spaltpilze) in Gärung und Fäulnis über, verunzieren das Gebiß und
erzeugen z. T. den üblen Mundgeruch. Durch die Fäulnis bilden sich Säuren, welche den
Zahnschmelz auflösen und das Zahnbein angreifen. So entsteht allmählich ein „hohler Zahn".
Speisen, Getränke und kalte Luft dringen bis zum Zahnnerv und verursachen heftige Schmerzen.
Daher ist Reinhaltung der Mundhöhle und Zähne das wichtigste
Mittel zu deren Erhaltung. Rach jeder Mahlzeit spüle man deshalb den
Mund sorgfältig aus, auch morgens und abends. Fleischfasern, die sich in die
Zahnfugen eingeklemmt haben, entferne man mit einem dünnen Zahnstocher aus
Federkiel oder Holz, oder mittels eines Fadens. Wenigstens eininal täglich,
am besten vor dem Schlafengehen, reinige man die Zähne gründlich mit einer
nicht zu harten Zahnbürste.
Mit der angefeuchteten Bürste putzt man die Zähne zunächst auf der Außenseite in wag¬
rechter und vornehmlich in senkrechter Richtung (auf und ab, warum?), ebenso auf der Innenseite
und auch aus den Kauflüchen. Bor und besonders nach dem Bürsten spüle man den Mund mit
dem Zahnwasser gründlich aus. Als bestes und billigstes empfiehlt sich eine schwache Salzlösung.
Zahnpulver, Zahnpasta und Mundwasser finb entbehrlich.
Ein kranker Zahn steckt leicht auch seinen Nachbar an; daher läßt inan
ihn lieber ziehen. Viele angegriffene Zähne aber lassen sich durch rechtzeitiges
Füllen („Plombieren") oft noch auf viele Zahre erhalten. — „Zahnstein", der
sich besonders gern an den Vorderzähnen ansetzt, läßt man entfernen.
Man sollte daher jährlich wenigstens einmal sein Gebiß von einem
Zahnarzt untersuchen und nötigenfalls ausbessern lassen. Besonders sollte
das bei Kindern geschehen. Denn durch vorzeitigen Verderb der Milchzähne
entsteht oft von Anfang an ein schadhaftes oder unregelmäßiges Gebiß.
Die Knochen des Rumpfes. Die Stütze des Rumpfes
ist die Wirbelsäule. Dieselbe ist aus 33 übereinander¬
liegenden, rundlichen Knochen gebildet, welche Wirbel heißen.
Durch ihre große Zahl und die zwischen je zwei Wirbeln
liegenden nachgiebigen Knorpelscheiben wird das Beugen und
Drehen des Rumpfes ermöglicht. Aus der Rückseite trügt jeder
Wirbel einen Knochenring mit mehreren scharfen Erhöhungen
oder Fortsätzen. Diese dienen besonders zur Anheftung sehr
starker Muskeln, welche den Körper aufrecht halten. Die mitt¬
leren Fortsätze kann man als Rückgrat fühlen. Die Wirbelringe bilden zusammen
eine Röhre, in welcher wohlgeschützt das Rückenmark eingebettet ist.
Man unterscheidet 7 Hals-, 12 Brust-, 5 Lenden-, 5 Kreuz- und 4 Endwirbel. Die
Halswirbel haben die meiste Beweglichkeit (Zweck?); die Lendenwirbel sind am stärksten (Grund?);
bie Kreuzwirbel sind untereinander zum Kreuzbein verwachsen und unbeweglich, ebenso die
immer kleiner werdenden Endwirbel. Bild s. nächste Seite.
Von den Brustwirbeln gehen gegen das Brustbein 12 Paar bogenförmige
Rippen aus und bilden mit jenem den Brustkorb. Dieser ist gleichsam ein
schützender Panzer für die edelsten Organe, das Herz und die Lungen. Da die
Rippen mit den Wirbeln durch Gelenke und mit dem Brustbein durch biegsame
Knorpelstreifen verbunden sind, kann sich der Brustkorb erweitern, wodurch das
Atmen ermöglicht wird. Den unteren Teil der Rumpfknochen nennt man wegen
seiner Form das Becken. Es bildet einen breiten Knochenring (den Beckengürtel)
und besteht aus den zwei großen, starken Becken- oder Hüftknochen, die vorn
Ein Wirbel von oben
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