Full text: Badisches Realienbuch

Schweiz. 
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nee Obelisk das Andenken an diesen Sieg der Schweizer und an 
die Niederlage der Burgunder erhält. 
Pverdun ist zwar eine kleine Stadt, aber berühmt geworden 
durch die hier von 1805 bestandene Erziehungsanstalt des Heinrich 
Pestalozzi, die ungemein viel zur Erhebung des Sinnes für eine 
vernünftige Methode in der Erziehung und im Unterricht geleistet hak. 
Bei allem, was der Person des Unternehmers oder einzelnen seiner Ge¬ 
hülfen vorgeworfen worden ist, ist jeder, der die Anstalt kennen gelernt 
hat, überzeugt, daß nie ein Erziehungsinstitut größern Ruhm in 
Europa hatte, als dieses; daß nie eine Absicht edler und uneigen¬ 
nütziger war, als die des edlen Pestalozzi, daß kaum je ein Haus, 
bei mannigfaltiger Mischung von wirkenden Personen aus allen Lan¬ 
dern, Klaffen und Bildungsstufen, einen schönern Verein geistreicher, 
thätiger und gebildeter Lehrer versammelte; daß keine Anstalt so viele 
und unter diesen so manchen tüchtigen Lehrer erzog; daß endlich bei so 
vielfältigem Mißverstand der Pestalozzifchen Erziehungs- und Unter¬ 
richtsmethode doch tausendfältig das Gute angeregt wurde, selbst wo 
Pestalozzi und die Seinigen nicht mit einwirkten. Daß in den 
Greisentagen des edlen Mannes die Anstalt nicht so weit sich erheben 
konnte, als der Menschenfreund erwartete, eine Musteranstalt in Er¬ 
ziehung der armen und der wohlhabenden Klaffen zu werden, welche 
sich selbst immer fortbildend, in Leitung des Ganzen und Behandlung 
des Einzelnen unübertroffen, allen Erziehungsanstalten als vor¬ 
leuchtendes Beispiel aufgestellt werden könnte, ist sehr zu bedauern f 
aber das Ziel war zu hoch für den größten Menschen und am we¬ 
nigsten bei Pestalozzi's eigenthümlichem Charakter zu erreichen, so 
daß die Anstalt endlich wirklich sich selbst überlebt hatte. Pesta¬ 
lozzi ward 1746 zu Zürich geboren, wo sein Vater Arzt war, nach 
deffen Tode fromme Verwandte ihn zu der Gemüthlichkeit und der 
Religiosität erzogen, die so charakteristisch an ihm hervortritt. Von 
dem Studium der Theologie ging er zur Jurisprudenz und von 
dieser zur Oekonomie über. Sein Gütchen Neuhof bei Lenzburg 
seit 1768 mit seiner Frau bewirthschaftend, lernte er die Ver¬ 
wahrlosung der niedern Volksklaffe kcünen und begann, edel und 
menschenfreundlich, seine pädagogische Wirksamkeit 1775 mit der 
Aufnahme verlaffener Bettelkinder in sein Haus. Mehr als 100 
derselben hat er der Welt gerettet. Schon 1798 verließ Pestalozzi 
Neuhof und gründete ein Erziehungshaus für arme Kinder zu 
Stanz, sing das Jahr darauf in Burgdorf von Neuem an und 
g'.ng 1805 nach Pverdun. 1827 starb ec zu Brugg im Aargau. 
Das Charakteristische der Pestalozzifchen Erziehungsmethode be¬ 
steht darin, das sie, indem sie die Uebung der gesammten phy¬ 
sischen und geistigen Kräfte des Kindes für den Zweck des Elemen¬ 
tarunterrichts hielt, diesen durch sinnliche und geistige Anschauung, 
so wie durch Bildung des Kindes zum Menschen, mittelst eines 
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