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7. Hüpfe aus den Fußspitzen! Du schnellst van selbst in die Höhe. Welche Körperteile ftnb elastisch?
8. Beachte die Veränderung der Schreibfeder beim Schreiben und gib den Grund an! 9. Fertige
eine Armbrust und erkläre, warum der aufgelegte Pfeil hinausfliegt! 10. Warum platzt mit-
unter der Gummischlauch der Fahrräder? 11. Wie kommt es, daß die Federn eines Sofas
„lahm" werden? 12. Warum ist es gut, daß Ton, Wachs, Lehm, 51>itt nicht elastisch sind?
13. Wärmn müssen die Flaschenkorke elastisch sein?
8. Von der Anhangskrafl oder Adhäsion. Erfahrung: 1. Mit Tinte und
Kreide schreiben wir. 2. Der Maler trägt mit dem Pinsel die Farbe auf. 3. Staub, Ruß,
Mehl bleiben an den Kleidern hängen. 4. Leim imb Kleister sind Binde- oder Klebemittel.
5. Das Öl steigt im Lampendocht ans.
Versuche: 1. Wir drücken ein Stück Kreide an die Wand: Es fällt ab. Wir
blasen Kreidestaub an die Tafel: Er bleibt hängen. 2. Wir tauchen den Finger oder
ein Holzstäbchen ins Wasser: Sie werden naß: Wasserteilchen sind an ihnen hängen
geblieben. 3. Wir stellen einen Glasstab in ein Trinkglas voll Wasser und neigen
das Glas: Das Wasser läuft am Stab herab. 4. Wir waschen die Hand mit wohl¬
riechender Seife: Auch nach dem Abtrocknen nehmen wir noch den Geruch wahr.
Wenn sich die Teilchen verschiedener Körper berühren, so bleiben sie an¬
einander hängen: sie ziehen sich gegenseitig an: die Kraft, die dies bewirkt,
nennen wir Anhangskraft. Sie findet zwischen festen, flüssigen und gas-
förmigen Körpern statt. Soll aber ein fester Körper an einen festen anhängen,
so muß man ihn staubförmig machen.
Versuche: 1. Wir bringen Zucker in Wasser: Er löst sich auf: das Wasser
ist süß geworden. 2. Wir lösen Farbe in Wasser: Dieses hat die Farbe an¬
genommen. 3. Wir tragen die Farblösung mit einem Pinsel auf Papier auf: Die
Farbe bleibt hängen, auch wenn die Flüssigkeit verdunstet ist.
Feste Körper bleiben an andern Körpern hängen, wenn sie
zuvor in einer Flüssigkeit aufgelöst werden. Auf diese Weise werden
die Malerfarben bereitet. Die Speisen werden gesalzen. Die Auf¬
lösung eines festen Körpers in einer Flüssigkeit ist eine
Folge der An Hangs kraft. Darauf beruhen Schreiben, Zeichnen,
Malen, Leimen, Kitten, Löten, Vergolden usw.
Versuche: 1. Wir stellen einige recht enge, aber doch ver¬
schieden weite Glasröhrchen in Wasser. Ze enger die Röhrchen,
desto höher stellt sich in ihnen die Flüssigkeit. Diese Er¬
scheinung wird Haarröhrchenanziehung genannt: sie ist eine
Folge der Anhangskraft zwischen flüssigen und festen Körpern.
Haarröhrchen.
2. Wir bringen Quecksilber in ein
Schälchen, erhitzen in der Flamme ein
Stück Holzkohle, wodurch wir die ein¬
geschlossene Luft austreiben, bringen sie
in eine Proberöhre und stülpen diese
in das Quecksilber. Wegen der ein¬
geschlossenen Luft kann anfänglich das
Metall nicht in die Röhre eindringen.
Doch bemerken wir, wie es höher und
höher steigt und die Holzkohle hebt.
Die eingeschlossene Luft ist von der
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Absorption bor Gase.
warmen Holzkohle verschluckt worden, eine Folge der Anhangskraft der Gase
zu festen Körpern. Diese Erscheinung wird Absorption genannt.