Full text: Badisches Realienbuch

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Zum Nachdenken und Üben. 1. Warum riechen die Kleider nach Tabakrauch? 2. Wie 
erklärt sich das Vorhandensein der Luft in der Erde? 3. Stelle ein Maiglöckchen mit langem 
Stiel in verdünnte rote Tinte und erkläre, warum sich die Äderchen des weißen Glöckchens 
rot färben! 4. Warum können kiemenatmende Tiere im Wasser leben? 5. Erkläre die Aus¬ 
drücke Anhangskraft, Haarröhrchenanziehung! 6. Welche Berufsarten find ohne Anhangskraft 
nicht denkbar? 7. Wapum spielt die Anhangskraft im Leben der Tiere und Pflanzen eine große 
Rolle? 8. Warrim fteigsi das Ol im Dochte in die Höhe? 9. Durchschneide ein Schilfrohr und 
beobachte die feinen Röhrchen (Gefäße). 10. Die Blutgefäße sind haarröhrchenartig im Körper 
verzweigt. Welcher Lebensvorgang findet darin feine Erklärung? 
9. Schwerkraft. Erfahrung: 1. Das Obst fällt von den Bäumen. 2. Der Stein 
ist schwer. 
Versuche: 1. Wir binden einen Stein (Bleikugel) an eine Schnur und 
halten sie frei in der Hand: Die Schnur ist straff gespannt. Wir empfinden 
einen Zug in der Hand. 2. Wir geben die Schnur frei: Der Körper fällt 
zur Erde. 3. Wir legen einen Stein auf die ausgebreitete Handfläche: Wir 
empfinden einen Druck. 4. Wir ziehen rasch die Hand weg: Der Stein fällt. 
Wenn ein Körper nicht unterstützt wird, fällt er zur Erde. Wird er aber 
unterstützt oder an einer Schnur festgehalten, so übt er einen Druck oder einen 
Zug aus. Die Ursache des Falls, wie auch des Drucks oder Zugs, nennen wir 
Schwerkraft. Diese ist eine Folge der von der Erde ausgehenden An¬ 
ziehungskraft, der alle irdischen Dinge unterworfen sind. 
Lotrecht und wagrecht. Die Richtung der Schwerkraft entspricht der 
Richtung der durch den Stein angespannten Schnur. Wir nennen die so ge¬ 
spannte Schnur ein Lot, die Richtung lotrecht. 
Der Maurer verwendet bei Errichtung der Mauern 
ein Lot; er nennt es auch Senkel. Einem ähn¬ 
lichen Zweck dient die Setzwage. 
Versuche: 1. Wir bestimmen den Winkel, den 
das Lot der Setzwage mit deren unteren Kante 
bildet! Es ist ein rechter Winkel. 
2. Wir neigen die Setzwage so, daß die Lot¬ 
schnur nicht in der Rinne liegt und bestimmen jetzt 
den Winkel! Es ist kein rechter Winkel. 
Wenn die Lotschnur mit der Grundkante der 
Setzwage einen rechten Winkel bildet, so nennt man 
deren Richtung wagrecht oder horizontal. Zur 
Bestimmung der wagrechten Richtung bedient sich der Techniker der Wasser- 
wage, die wir uns aus einem Lampenzylinder und zwei dicht sitzenden Korken 
nach der Abbildung selbst herstellen können. Die Oberfläche ruhender Gewässer 
ist stets wagrecht oder horizontal. 
Gewicht. Die Schwere eines Körpers wird sein Gewicht genannt. Zur 
Bestimmung des Gewichts dient die Wage. Die Gewichtseinheit ist das Kilogramm. 
Ein Gewichtssatz setzt sich aus verschiedenen Gewichtssteinen in folgenderAnordnung zusammen: 
lg-2g, 2g — 5 g, zusammen 10 g; 10 g — 20 g, 20 g — 50 g, zusammen 100 g; 
100 g — 200 g, 200 g — 500 g, zusammen 1000 g. 
Unsere Münzen können auch als Gewichtsstücke verwendet werden: 
1 Pfennigstück = 2 g 9 halbe Mark = 25 g 
1 10Pfennigstück — 4g 9 ganze Mark — 50g 
2 5 Pfennigstücke = 5 g 9 Zweimarkstücke = 100 g 
1 Zehnmarkstück = 4g 9 Dreimarkstücke = 150g 
1 Zwanzigmarkstück — 8g. 9 Fünfmarkstücke — 250 g. 
Träger 
Wasserwage.
	        
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