Full text: Diesterwegs Realienbuch

132 
lebtet, bis der unbegrenzte Ehrgeiz eines kühnen Eroberers ernstliches Elend 
über das Vaterland verbreitete. Ermannet euch, folgt meinem winke, und wir 
sind, was wir ehemals waren! Ziehet die Sturmglocke! Zeder greife zu den 
Waffen, nehme teil an dem Ruhme der Befreier des Vaterlandes, erkämpfe 
für sich und seine Enkel Ruhe und Zufriedenheit, wer feig genug ist, sich der 
ehrenvollen Rufforderung zu entziehen, den treffe Schmach und Verachtung, er sei 
zeitlebens gebrandmarkt, ein edles deutsches Mädchen reiche die Hand nie einem 
solchen Verräter. Fasset Mut, Gott ist mit uns und unserer gerechten Sache! 
Vas Gebet der Greise möge Segen für uns erflehen! 
Oie Tiroler haben schon rühmlich die Fesseln gebrochen. Rn der Spitze ge¬ 
prüfter, im Rampfe geübter Rrieger eile ich zu euch, bald wird die gerechte 
Sache siegen und der alte Ruhm des Vaterlandes wiederhergestellt sein. Rus 
zu den Waffen! Schill. 
Das Lied vom Schill. 
1. Es zog aus Berlin ein tapferer Held, 
er führte sechshundert Reiter ins Feld, 
sechshundert Reiter mit redlichem Mut, 
sie dürsteten alle Franzosenblut! 
2. Ruch zogen mit Reitern und Rossen im Schritt 
wohl tausend der tapfersten Schützen mit. 
Zhr Schützen, Gott segn' euch jeglichen Schutz 
durch welchen ein Franzmann erblassen mutz! 
3. So ziehet der tapfre, der mutige Schill, 
der mit den Franzosen schlagen sich will. 
Zhn sendet kein Raiser, kein Röntg aus: 
ihn sendet die Freiheit, das Vaterland aus! 
4. Bei Dodendorf färbten die Männer gut 
das fette Sand mit französischem Blut. 
Zweitausend zerhieben die Säbel blank, 
die übrigen — machten die Beine lang. 
5. Drauf stürmten sie Dömitz, das feste Haus, 
und jagten die Schelmenfranzosen hinaus,- 
dann zogen sie lustig ins pommerland ein,- 
da soll kein Franzose sein Riwi p mehr schrein. 
6. Ruf Stralsund stürmte der reisige Zug,- 
o Franzosen, verstündet ihr Vogelflug! 
(D, wüchsen euch Federn und Flügel geschwind! 
Es nahet der Schill, und er reitet wie wind. 
7. Er reitet wie Wetter hinein in die Stadt, 
die der wallenstein weiland belagert hat, 
wo der zwölfte Rarolus im Tore schlief, 
jetzt liegen die Mauern und Türme tief. 
8. G weh euch, Franzosen, jetzt seid ihr tot 
ihr färbet die Säbel der Reiter rot,- 
die Reiter, sie fühlen das deutsche Blut,- 
Franzosen zu töten, das deucht ihnen gut. - 
) qui vive = wer da?
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.