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häufigste Baum der Bachufer und als solcher eine Zierde der Wiesentäler. — Oer
Walnutzbaum stammt aus den Mittelmeerländern (aus welschland). Sein hol;
eignet sich besonders zu Gewehrkolben.
2. Die Salweide (Salix — s a l weide).
Ms Baum oder Strauch findet sie sich zahlreich an Bächen und Flüssen,
Teichen und Seen. Die Vermehrung geschieht meist durch Stecklinge (ab¬
geschnittene Zweige werden in den Boden gesteckt und treiben wurzeln). Oie
Zweige werden alljährlich abgeschnitten und ihrer Biegsamkeit wegen zu Korb-
und Stuhlwaren und zu Faßreifen verarbeitet- die Bäume „köpft" man (Kopf¬
weiden), sie werden leicht hohl, innen faulig und leuchten dann mitunter im
Dunkeln (Goethes „Erlkönig", Sagen von Elfen); auch bilden sie Schlupfwinkel
für zahlreiche Tiere. Blüten: ein Baum oder Strauch trägt Staubblüten, ein
anderer Stempelblüten (also eine zweihäusige pflanze), beide in Form von Kätz¬
chen, die weithin leuchten (schön gelb oder grün gefärbt) und duften (Honig)
und die Insekten anlocken (Bienen, Hummeln, Fliegen, Mücken, Käfer, Kalter).
Oie Früchte sind zweiklappige Kapseln, die zahlreiche gefiederte Samen ein¬
schließen,- diese werden vom winde weit fortgetragen. Bau der Blüten und
Früchte erklärt Fig. 12.
Verwandte: Korbweide, Trauerweide,- Silber- und Schwarz¬
pappel, Pyramidenpappel, Zitterpappel oder Espe („zittern
wie Espenlaub"). Oie Pappeln sind beliebte park- und Stratzenbäurne. Ihr holz
gewährt mancherlei Nutzen (Mulden, Zündhölzer). Alle Pappeln sind Windblütler.
3. Die Duche (Rotbuche).
Majestätisch ihr Stamm, an Schönheit kein Baum der Buche gleich,- reiz¬
voll die Entfaltung der bronzesarbenen, jungen Blätter: braune
Knospenschuppen umhüllen sorgsam die zarten Teile,- die Blätter sind in ihnen
fächerartig gefaltet und zeigen anfangs nur die Rippen,- auf diesen sitzen Schutz¬
haare. wenn die Oberhaut stärker ist, breiten sich die Blätter aus,- haare und
hüllen fallen dann ab. 1 ha Buchenwald verdunstet im Durchschnitt 30 0001 Wasser
täglich. Die Staubblüten sind hängende, kugelige Kätzchen,- die Stempel¬
blüten stehen aufrecht an den Enden der Triebe, je zwei sind von einer hülle
umgeben. Die hülle wird zum Fruchtbecher. Die dreikantigen „Bucheckern" ent¬
halten viel Gl. B u ch e n h o lz ist wertvoll als Brenn- und Nutzholz: Schnitzwaren
für Küche und Haus,- Wagenbauer und Drechsler,- „wiener Stühle",- es verträgt
aber nicht den Wechsel von Nässe und Feuchtigkeit, findet darum beim Haus¬
bau keine Verwendung. Die Industrie gewinnt aus Buchenholz Holzessig zum
Schnellräuchern von Fleischwaren. Aus Buchenstäbchen wurden die ersten Laut¬
zeichen zum Abdrucken geschnitten (Buchstaben).
4. Die Eiche.
Die Eiche ist ein wichtiger Nutzbaum, des Waldes Königin,- ein Kranz
von Eichenblättern ist seit alter Zeit der Lohn für Sieger,- geweiht war sie dem
Donar (Donnerseiche bei Geismar). Eichenrinde enthält Gerbsäure, liefert
Lohe zur Lederbereitung. Ausnutzung der Schälwaldungen etwa alle 12 bis
15 Jahre. Doppelzentner Lohe 6—7 Mk., früher bis zu 20 IHf.; heute vielfache
Verwendung billiger, ausländischer Gerbstoffe (Ouebrachaholz). Das holz ist
außerordentlich haltbar (Funde in Mooren, Flüssen, Römerkastellen) und
darum ein wertvolles Nutzholz: Wasser- und Schifssbauten, Eisenbahnschwellen,-
Hausbau, Fußböden, Faßdauben, Möbel, Lastwagen usw. Die Heizkraft ist