253
hastet. Der Hofhund hört das leiseste Geräusch. Die meisten Hunde sind
schnelle Läufer. Sie haben lange, schlanke Beine, einen eingezogenen Bauch
und eine starke Brust. Die Hunde treten mit den Zehen aus. Unter den
Füßen haben sie weiche Ballen; die Krallen sind stark und nicht einziehbar.
Das Gebiß des Hundes ist dem der Katze ähnlich; doch hat der Hund
mehr Backenzähne, da seine Kieser länger sind.
4. Kennzeichen der Tollwut, l. Veränderung des gewohnten Be¬
nehmens, Traurigkeit, Verkriechen an dunkle Orte, oder Unruhe, Reizbar¬
keit, Neigung zum Beißen oder Fortlaufen. Viele verlassen in den ersten
Tagen der Krankheit das Haus, laufen weg, kehren aber, wenn sie nicht
verhindert werden, nach 1—2 Tagen zurück. — 2. Verlust des Appetits
für gewöhnliches Futter, da¬
gegen Neigung, andere Dinge,
wie Erde, Stroh, Holz u. s. w.
zu verschlucken. — 3. Eigen¬
tümliches Bellen. Der tolle
Hund macht nicht mehrere von¬
einander getrennte Laute der
Stimme, sondern nur einen
Anschlag und zieht den Ton
etwas lang und in die Höhe.
Manche bellen viel, manche
wenig; bei den ersteren wird
die Stimme heiser. — 4. Bei߬
sucht, noch mehr gegen andere
Tiere als gegen Menschen, oft selbst gegen leblose Gegenstände. Wenn
der tolle Hund auch noch seinen Herrn erkennt und seinem Rufe folgt,
so scheut er sich doch nicht, auch ihn zu beißen. — 5. Herabhängen des
Unterkiefers und Offenstehen des Maules finden sich bald schon anfangs,
bald erst später. — 6. Rasche Abmagerung, Trübheit der Augen, Struppig¬
keit der Haare, Lähmung des Kreuzes und der Hinterbeine stellen sich
allmählich ein, und spätestens in 8—9 Tagen erfolgt der Tod.
5. Hundeartige Raubtiere. Der Fuchs hat die Größe eines Schäfer¬
hundes, eine rotbraune Farbe und einen buschigen Schwanz. Er lebt in
Höhlen; diese gräbt er entweder selber, oder er treibt den Dachs aus seiner
Höhle und nimmt sie für sich in Gebrauch. Seine Nahrung besteht aus
Mäusen, Vögeln und Geflügel. Seine List und Schlauheit sind sprichwört¬
lich. — Der Wolf ist etwas größer als der Fuchs und gelbgrau gefärbt.
Er lebt in Rudeln in den Wäldern Rußlands und Ungarns und nährt
sich von Wild und Weidetieren. Im Winter kommt er in die Nähe der
Dörfer und fällt, wenn er vom Hunger gepeinigt wird, selbst den Menschen
an. — Der Schakal ist kleiner als der Fuchs; er lebt in den Steppen
Vorderasiens.
7. Der braune Wär.
1. Körperbau. Der braune Bär ist das größte Raubtier Europas.
Er wird l^m lang und fast sUm hoch. Sein zottiger, brauner Pelz
läßt ihn plumper erscheinen, als er ist. Der Kops hat eine breite Stirn
und eine kegelförmige Schnauze. Der Hals ist kurz und dick. Die mittel¬
langen Beine haben fünf Zehen mit großen, aber nicht einziehbaren Krallen.