Full text: Realienbuch zum Gebrauch in den Volksschulen des Fürstentums Lippe

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hastet. Der Hofhund hört das leiseste Geräusch. Die meisten Hunde sind 
schnelle Läufer. Sie haben lange, schlanke Beine, einen eingezogenen Bauch 
und eine starke Brust. Die Hunde treten mit den Zehen aus. Unter den 
Füßen haben sie weiche Ballen; die Krallen sind stark und nicht einziehbar. 
Das Gebiß des Hundes ist dem der Katze ähnlich; doch hat der Hund 
mehr Backenzähne, da seine Kieser länger sind. 
4. Kennzeichen der Tollwut, l. Veränderung des gewohnten Be¬ 
nehmens, Traurigkeit, Verkriechen an dunkle Orte, oder Unruhe, Reizbar¬ 
keit, Neigung zum Beißen oder Fortlaufen. Viele verlassen in den ersten 
Tagen der Krankheit das Haus, laufen weg, kehren aber, wenn sie nicht 
verhindert werden, nach 1—2 Tagen zurück. — 2. Verlust des Appetits 
für gewöhnliches Futter, da¬ 
gegen Neigung, andere Dinge, 
wie Erde, Stroh, Holz u. s. w. 
zu verschlucken. — 3. Eigen¬ 
tümliches Bellen. Der tolle 
Hund macht nicht mehrere von¬ 
einander getrennte Laute der 
Stimme, sondern nur einen 
Anschlag und zieht den Ton 
etwas lang und in die Höhe. 
Manche bellen viel, manche 
wenig; bei den ersteren wird 
die Stimme heiser. — 4. Bei߬ 
sucht, noch mehr gegen andere 
Tiere als gegen Menschen, oft selbst gegen leblose Gegenstände. Wenn 
der tolle Hund auch noch seinen Herrn erkennt und seinem Rufe folgt, 
so scheut er sich doch nicht, auch ihn zu beißen. — 5. Herabhängen des 
Unterkiefers und Offenstehen des Maules finden sich bald schon anfangs, 
bald erst später. — 6. Rasche Abmagerung, Trübheit der Augen, Struppig¬ 
keit der Haare, Lähmung des Kreuzes und der Hinterbeine stellen sich 
allmählich ein, und spätestens in 8—9 Tagen erfolgt der Tod. 
5. Hundeartige Raubtiere. Der Fuchs hat die Größe eines Schäfer¬ 
hundes, eine rotbraune Farbe und einen buschigen Schwanz. Er lebt in 
Höhlen; diese gräbt er entweder selber, oder er treibt den Dachs aus seiner 
Höhle und nimmt sie für sich in Gebrauch. Seine Nahrung besteht aus 
Mäusen, Vögeln und Geflügel. Seine List und Schlauheit sind sprichwört¬ 
lich. — Der Wolf ist etwas größer als der Fuchs und gelbgrau gefärbt. 
Er lebt in Rudeln in den Wäldern Rußlands und Ungarns und nährt 
sich von Wild und Weidetieren. Im Winter kommt er in die Nähe der 
Dörfer und fällt, wenn er vom Hunger gepeinigt wird, selbst den Menschen 
an. — Der Schakal ist kleiner als der Fuchs; er lebt in den Steppen 
Vorderasiens. 
7. Der braune Wär. 
1. Körperbau. Der braune Bär ist das größte Raubtier Europas. 
Er wird l^m lang und fast sUm hoch. Sein zottiger, brauner Pelz 
läßt ihn plumper erscheinen, als er ist. Der Kops hat eine breite Stirn 
und eine kegelförmige Schnauze. Der Hals ist kurz und dick. Die mittel¬ 
langen Beine haben fünf Zehen mit großen, aber nicht einziehbaren Krallen.
	        
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