Full text: Realienbuch zum Gebrauch in den Volksschulen des Fürstentums Lippe

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VII. Deutschland. 
12000 F., der Plattey-Kogel, über 9760, und der Bren¬ 
ner 6360 F. hoch. Von Tyrol aus theilt sich die Verlängerung 
dieser Kette in zwei Hauptarme. Die nördliche Verlängerung bil¬ 
det die Salzburger Alpen, wo der Groß-Glöckner 1L46OF., 
weiter östlich die Steierschen Alpen, woran sich nordöstlich das 
Wiener Waldgebirge anschließt, welches bis an die Ufer der 
Donau, unfern Wien, sich erstreckt. Die südöstliche Verlänge¬ 
rung der Tyroler Alpen sind die Karnischen Alpen, wovon der höch¬ 
ste Punkt, der Terglou, über 9760 F'. hoch ist; an diese schlie¬ 
ßen sich in noch mehr südlicher Richtung die Julischen Alpen- 
welche ihre Verzweigungen bis an das Ufer des adriatischen Mee¬ 
res erstrecken. — Die dritte Hauptmasse endlich liegt im Innern 
Deutschlands und bildet im Ganzen genommen dieGränze zwischen 
Nord - und Süd-Deutschland. Als Mittelpunkt dieser Masse wäh¬ 
len wir den Ochsenkopf im Fichtelgebirge, von wo aus sich das 
Gebirge nach vier Richtungen verbreitet: n) südlich das Fichtel¬ 
gebirge selbst, wovon der höchste Punkt der Schneeberg 
3220 F. hoch; b) südöstlich das Böhmer Waldgebirge; 
c) nordöstlich durch den Frankenwald wird dasFichtelgebirge mit dem 
Erzgebirge verbunden. Dieses nur von der Elbe durchbrochen 
steht in Verbindung mit den südöstlich laufenden Sudeten (8u- 
deti oder Yandalici montes), wovon das Riesengebirge 
(Asciburgius mons) einen Theil ausmacht, in welchem die 
Schnee- oder Riesenkoppe 5009 F. hoch. Von den Su¬ 
deten, welche sich weiter östlich an die Karpathen anschließen, läuft 
ein südwestlicher Arm, das Mährische Gebirge, welches sich wie¬ 
derum dem Böhmer Walde nähert, d) Nordwestlich vom Fichtel¬ 
gebirge zieht sich das Thüringer Waldgebirge (Hercy- 
nius saltus? silva Seniana), wovon die höchsten Punkte der 
Schneekopf 3000 F. und der Inselsberg 2900 F. hoch. 
Nördlich vom Thüringer Walde und durch ein bedeutendes Thal 
davon getrennt, erhebt sich ziemlich isolirt der Harz (Hercynius 
inons? Melibocus?), das nördlichste Gebirge Deutschlands, des¬ 
sen höchster Punkt der Brocken oder Blocksberg (Bmcte- 
rus) 3500 F. hoch ist. Zwischen dem Thüringer Walde und dem 
Harze einerseits und den das nördliche Rheinthal bildenden Ge¬ 
birgen andrerseits, ist das Land mit vielen kleineren unter sich zu¬ 
sammenhängenden Gebirgszügen bedeckt. Südwestlich gränzt an 
den Thüringer Wald das Rhöngebirge (ßuchonia silva), 
wovon wiederum nordwestlich der Vogelsberg sich dem Wester¬ 
walde und südlich der Spessart sich dem Odenwalde nähert. 
Nordwestlich endlich vom Thüringer Walde zieht sich unter mannig¬ 
faltigen Namen am linken Weserufer das Wesergebirge, wel¬ 
ches sich zwischen Weser und Rhein in vielen Verzweigungen ver¬ 
breitet und zum Theil wieder an den Westerwald und an den Vo¬ 
gelsberg anschließt. 
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