Full text: Realienbuch zum Gebrauch in den Volksschulen des Fürstentums Lippe

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ist eine dünnwandige, luftleere Metalldose, deren obere Wand sich bei 
starkem Luftdruck senkt, bei schwächerem aber emporsteigt. Durch dieses 
Heben und Senken wird ein Zeiger bewegt, der also den schwächeren oder 
stärkeren Luftdruck anzeigt. Man benutzt das Barometer zu Höhenmessungen 
und als Wetterglas. Bei steigendem Barometer erwartet man schönes, bei 
sinkendem unbeständiges und schlechtes Wetter. Ein sicherer Schluß auf die 
Witterung kann indes aus dem Barometerstände nicht gezogen werden, da 
die Witterung vom Luftdruck allein nicht abhängig ist. 
5. Stechheber. Den einseittgen Luftdruck nimmt der Mensch in 
mannigfacher Weise in seinen Dienst. Um eine Flüssigkeitsprobe aus einem 
Gefäß zu heben, benutzt er den Stechheber. Dieser ist eine oben und unten 
offene Glasröhre, die in der Mitte bauchig erweitert ist. Der Heber wird 
durch das Spundloch gesteckt, durch Saugen oder tiefes Eintauchen teil¬ 
weise gefüllt, dann oben mit einem Finger verschlossen und emporgezogen. 
Die Flüssigkeit wird durch den einseitigen Luftdruck so lange getragen, bis 
man den Finger emporhebt. 
6. Saugheber. Will man eine Flüssigkeit aus einem Gefäß über 
den Rand desselben hinaus in ein tiefer liegendes Gefäß leiten, so wendet 
man den Saugheber an. Derselbe ist eine gebogene Röhre mit ungleich 
langen Schenkeln. Den kürzeren Arm taucht man in die Flüssigkeit, worauf 
man den ganzen Heber durch Saugen mit der Flüssigkeit füllt. Diese 
fließt nun aus dem längeren Schenkel in einem ununterbrochenen Strahle 
aus, solange der Wasserspiegel höher steht als 
Wären die Schenkel des Hebers gleich lang, so 
würden die zwei Flüssigkeitssäulen durch den Luft¬ 
druck getragen werden, der an den beiden Enden 
der Röhre gleich ist. Da das nicht der Fall ist, 
so muß ein Ausfluß nach der Seite hin erfolgen, 
wo die längere Wassersäule ist. 
7. Säugpumpe. Der Hauptteil der Säug¬ 
pumpe ist das Pumpenrohr, das ins Wasser 
hinabreicht. In demselben befindet sich das Saug- 
venttl (C), eine Klappe, die sich nur nach oben 
öffnet. Über demselben läßt sich ein dicht an¬ 
schließender Kolben aus- uud abbewegen. Dieser 
ist durchbohrt und hat ebenfalls ein Ventil (H), 
das sich nur nach oben öffnet. Bewegt man den 
Kolben nach oben, so entsteht unter ihm ein 
Raum mit verdünnter Lust; das Säugventil 
öffnet sich, und es tritt Wasser über dasselbe. 
Wird dann der Kolben abwärts bewegt, so 
schließt sich das Säugventil, während sich das 
Kolbenventil öffnet. Das Wasser kommt über 
den Kolben und fließt bei einem der folgenden 
Kolbenhübe aus dem Abflußrohre (E) ab. 
8. Die Druckpumpe hat ein Pumpenrohr 
und ein Säugventil wie die Säugpumpe. Ihr 
Kolben ist aber nicht durchbohrt, läßt also kein 
Wasser durch. Dafür schließt sich an das Pnmpenrohr ein Steigerohr an, das 
am Eingänge mit einem nach oben sich öffnenden Ventile versehen ist. 
Säugpumpe.
	        
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