20 Erdkunde. — Die Landschaften Deutschlands. [J 
schützten es vor Überflutung. Kolonisten kamen. Ls waren Pfälzer, 
Rheinländer, Süddeutsche. Sie sorgten, daß die getroffenen Einrichtungen 
instand gehalten wurden. Sie bebauten auch den Boden. So wurde 
dann, nachdem manches Zahrzehnt vergangen war, das Oderbruch der 
„Garten", der seine Bewohner so gut ernährt, der Dörfer hat, wo es kein 
Strohdach mehr gibt; sondern Däuser aus Stein mit roten Ziegeldächern. 
— Friedrich der Große hat diese „Provinz im Frieden erobert". 
5. Siedelungen an der Oder. Die früheren Überschwemmungen 
und die frühere geringe Fruchtbarkeit des Bodens sind schuld, daß wir 
an der „märkischen" Oder nur wenige größere Bnsiedlungen finden, 
wir müssen lange von Krossen aus fahren, bis wir zur nächsten 
größeren Stadt, nach Frankfurt, kommen. Frankfurt (70) ist an einem 
früheren bequemen Übergang der Oder („Furt") entstanden. Die deutschen 
Kaufleute, die nach Polen zogen, überschritten hier den Fluß. Wan 
nannte sie im Osten gewöhnlich „Franken". So erhielt die Stadt den 
Namen Frankfurt. 3hre Handelsbedeutung hat die Stadt behalten. Die 
Gderschiffahrt und eine größere Bnzahl von Eisenbahnen unterstützten 
die Entwicklung. Bald entstanden auch große Fabriken. — 3m Oderbruch 
selbst ist die einzige Stadt Küstrin; eine starke Festung, weil sie gerade 
da liegt, wo die Warthe inündet, ist auch sie zur Handels- und 3ndustrie- 
stadt geworden, (Holz-- Getreidehandel und Maschinenfabrikation.) 
6. weiter abwärts ändert sich der Lauf der Oder. Der Strom wird 
schmaler, darum aber auch tiefer. Hügelreihen treten heran. Buf dem 
linken Ufer sind es die letzten Busläufer der „Märkischen Schweiz", 
prächtige Waldungen und klarblaue Seen sind ihr Schmuck. 
Der nördliche ßöhenzug. 
Ansdehnung und Hohe. Der nördliche Höhenzug zieht sich 
längs der Ostseeküste durch Preußen, Pommern, Mecklenburg, Holstein und 
Schleswig. Nirgends tritt er ganz an die Ostsee heran. Immer breitet 
sich ein Vorland vor ihm aus. Oft ist der Höhenrücken bis zu (00 km 
breit. Buf ihm erheben sich Hügel aus Lehm, Sand und Kies. Nach 
Westen hin wird der Höhenzug niedriger. 3n Schleswig-Holstein ver¬ 
liert er sich ganz. 3m Turmberg bei Danzig (330 m) erreicht er 
seine größte Höhe. 
2. (Ein Überblick. Die großen Ströme der Niederung: Oder, 
Weichsel und Memel durchbrechen, der Müritz- und der Spirding-See 
schmücken ihn. Der Boden wechselt. Hier finden wir mageren Sand¬ 
boden, der Kiefernwälder, Kartoffel- und Roggenäcker trägt. Dort geht 
er in echte Heide über mit Schaf- und Bienenzucht. Bn dritter Stelle 
wieder finden wir sehr ertragreichen Boden, besonders in Vorpommern 
und Mecklenburg.
	        
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