III
2. Die Tiere.
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denn die Flügel sind nur mäßig lang. Trotzdem überragen sie den
Schwanz, weil er nur kurz ist. Die Schwungfedern sind äußerst weich,
und der Flug ist daher sehr leise. Jetzt sind nun auch die Pupillen
der Äugen weit geöffnet und leuchten durch das Dämmerlicht. Die am
Tage zugeklappten Ohrdeckel sind geöffnet; die Tule hört selbst im
Fluge die am Boden raschelnde Maus.
Z. Jetzt mögen sich Mäuse und Spitzmäuse in acht nehmen, denn
sie ist auf der Jagd. Sie schlägt ihnen ihre langen nadelscharfen,
leicht gebogenen Krallen (Äbb. 26) tief in den Leib und verschlingt sie
mit haut und Maaren. Schlund und Darm sind dehn¬
bar, sonst könnten die verhältnismäßig großen Tiere
nicht verschluckt werden. Der Magensaft ist äußerst
scharf, nur Knochen und haare der Beutetiere werden
als „Gewölle" wieder ausgespieen. 3m Frühjahr frißt
die Schleiereule reichlich Maikäfer, zu anderen Zeiten
auch kleinere Vögel. Ls ist jedoch nicht berechtigt, sie
zu verfolgen. Ganz unsinnig ist der Äberglaube, der
den zufällig an hell erleuchteten Krankenzimmern vorübersiiegenden und
sein „Grruh" schreienden Vogel als Totenvogel anspricht.
Ihre 5—6 Tier legt die Schleiereule auf den kahlen Boden ihres
Versteckes und beginnt sie sofort zu bebrüten. Die Jungen schlüpfen
zu verschiedenen Zeiten aus und werden von den Älten sorgsam gepflegt.
— Fast alle Glieder der großen Lulenfamilie sind gleich der Schleier¬
eule nützlich. Der Steinkauz teilt wegen seines nächtlichen „Kuiwit"-
Rufes („Kumm mit") das üble Änsehen mit jener. — Schädlich ist nur
der viel größere, heute seltene Waldbewohner Uhu.
Oer IKciufebuiiard.
h Älles, was Raubvogel heißt, wird vorn Menschen gehafft.
Der Mäusebussard verdient das nicht ganz; denn täglich 2 mal verzehrt
er wohl 8 Mäuse (Name!) oder Natten, Hamster und Schlangen. Selten
nur fällt ihm ein Neb- oder Haushuhn zum Opfer. Tauben zu stoßen,
ist er nicht schnell genug; sein Körper ist plumper, seine Flügel sind breiter
als die anderer Raubvögel.
2. Dennoch ist er den guten Fliegern zrhUjäfflen. Tr fliegt nicht
allzu hoch und stößt, nachdem er einen Äugenblick „rüttelnd" in der Luft
stille stand, wie ein Pfeil auf feine Beute herab. Dicht über dem Boden
breitet er seine Flügel aus,, um den Stoß zu mildern, und ergreift gleich¬
zeitig sein Opfer mit den starken Fängen. Bei diesem Flugkunststückchen
bieten die Muskeln der breiten Brust die Kraft, der lange Schwanz das
notwendige Steuer. Beim Mäusefang sitzt er wohl auch geduldig auf
einem Baumast. — wozu hat er das scharfe Äuge nötig?
3. Die Fänge (Füße) des Bussards sind zum Ergreifen der
Ubb. 28.
Sitzfuß des Lalken.
(Uns hertwig.)