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Lackmuspapier blau, ist also eine Base und zwar nach Actzkali
und Aetznatron die stärkste. — Man gewinnt Ammoniak aus
thierischen Stoffen, Knochen, Haut rc. Diese Stoffe enthalten
Stickstoff und Wasserstoff, welche bei der Erhitzung frei werden
und sich mit einander chemisch verbinden zu Ammoniak. Wenn
thierische Stoffe verfaulen, so bildet sich immer aus den frei wer¬
denden Stoffen auch Ammoniak; daher rührt der Geruch in Ställen
und Düngerstätteu. Ammoniak ist der wirksamste Bestandtheil des
Düngers. Das Ammoniak ist, wenn es sich in der Natur selbst
bildet, mit Kohlensäure verbunden und heißt daher kohlen¬
saures Ammoniak (Hirschhornsalz); gereinigtes kohlensaures
Ammoniak gebrauchen die Bäcker zum Austreiben des Brotteiges
85). — Wenn man zu einer Lösung von kohlensaurem Am¬
moniak Salzsäure giebt, so erhält man salzsaures-Ammoniak
oder Salmiak (NH;{, HCl), ein weißes Salz, das in octaedrischen
Gestalten krystallisiert, und das in der Medicin, beim Lothen und
Verzinnen von Messing und Kupfer und zur Darstellung von
Aetzammoniak verwandt wird. — 3. Die Thon- oder Alaun¬
erde ist ein Oxyd des (Erd-) Metalls Aluminium (Dl).
Das Aluminiumoxyd (Dl, 0*) findet sich krystallisiert in Rubin,
Sapphir, Korund (s. NaRrgesch. 8- 112); am häufigsten kommt
es mit Kieselerde in Thon, Mergel und Lehm vor. Vergl.
Naturgesch. §. 113. — Das Aluminium, zuerst 1827 von
Wähler in Göttingen als silberglänzendes Metall dargestellt, ist
2V2 mal schwerer als Wasser, bewahrt an der Luft seinen Metall¬
glanz, schmilzt leichter als Eisen, läßt sich zu Drähten ziehen, zu
Blechen walzen und besitzt eine bedeutende Festigkeit, ist aber kost¬
spielig herzustellen und wird fast nur zu Schmucksachen verwandt.
— Schwefelsaure Thonerde bildet in Verbindung mit schwefel¬
saurem Kali den Al-aun. S. Z. 77. — Die Oxyde Kali,
Natron und.Ammoniak heißen gewöhnlich Mkaklens sie sind
die stärksten Basen. Calcium und einige andere Metalle nennt
man Erdalkalimetalle, ihre Oxyde heißen ßiffiiififie Erden.
Aluminium ist ein Erdmetall; die Verbindungen der Erdmetalle
mit Sauerstoff heißen Erden.
1. Gieb in Worten und Zeichen die in §§. 77 und 78 genannten,
leichten Metalle an! — 2. Nenne ihre Oxyde? — In welche
Gruppen zerfallen sie? — 3. Warum heißen sie Basen? — 4. Wieder¬
hole die Kalkverbindungen! — 5. Was ist Aehkalk? — Aetzammoniak?
— 6. Woraus besteht Kreide? — Thon? Alaun? — Korund? Hirsch-
hornsälz? —- 7. Welche Anwendung finden: Kalt? Thonerde? Gyps?
Chlorkalk? Ammoniak? Aluminium? — 8. Woraus besteht die Glasur
der Thongeschirre?