fullscreen: Brandenburgisch-preußische Geschichte (Teil 1)

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Die Ballenstädter regierten fast 200 Jahre in der Mark 
Brandenburg. 
4. Die Bayern (1324—1373). Nach Waldemars Tode blieb 
Brandenburg 4 Jahre ohne Herrscher (1320—1324). Da rissen die 
benachbarten Fürsten Teile der Mark an sich. Räuber und Kriege 
machten das Land arm und unglücklich. Damals regierte Kaiser 
Ludwig der Bayer in Deutschland. Er gab die Mark seinem 
Sohne Ludwig I. Dieser kümmerte sich wenig um das Land. Sein 
Nachfolger (Ludwig II.) war ein kluger und tapferer Fürst. Er wurde 
von dem Deutschen Kaiser Karl IV. im Jahre 1356 zum Kurfürsten 
ernannt. Brandenburg war jetzt ein Kurfürstentum. Die (7) 
Kurfürsten hatten das Recht, den deutschen Kaiser zu wählen. — Der 
letzte Kurfürst aus dem Hause Bayern (Otto der Faule) mußte daS 
Kurfürstentum Brandenburg, in dem große Unordnung herrschte, an 
den Kaiser Karl IV. abtreten. 
Die Bayern regierten etwa 50 Jahre in Brandenburg. 
Die Luxemburger (1373—1415). Karl IV. stammte aus dem 
Hause Luxemburg. Er stellte Ruhe und Ordnung im Lande her. 
Auch sorgte er für den Ackerbau und Handel und für eine gerechte 
Verteilung der Abgaben. Nach ihm regierte sein Sohn Sigismund 
in Brandenburg. Er war ein verschwenderischer Fürst und kümmerte 
sich wenig um das Land. Weil er viel Geld brauchte, verpfändete er 
das Kurfürstentum an seinen Vetter Jobst von Mähren. Dieser 
kam nur ins Land, um von den Bewohnern Geld zu erpressen. Als 
Jobst von Mähren starb, ließ Sigismund (der inzwischen Kaiser ge¬ 
worden war) das Kurfürstentum Brandenburg von dem Burggrafen 
Friedrich VI. von Nürnberg verwalten. Letzterer stammte aus dem 
Hause Höheuzollern. 
Die Luxemburger regierten über 40 Jahre in Brandenburg. 
II. Die Kurfürsten aus dem Hause Hohenzollern. 
1. Name und Ursprung. Die Vorfahren unseres Kaisers waren 
die Grafen von Hohenzollern. Sie wohnten auf der Burg 
Hohenzollern im Königreiche Württemberg (Schwaben). Ein Nach¬ 
komme dieser Grafen wurde vom Deutschen Kaiser (Heinrich VI.) zum 
Burggrafen von Nürnberg ernannt. 
Die Burggrafen waren kaiserliche Beamte. Sie verwalteten 
die Güter des Kaisers und vertraten den Kaiser als Richter und 
Kriegsherrn. 
Unter den Burggrafen von Nürnberg ist (der bereits genannte) 
Friedrich VI. besonders berühmt geworden. Er war klug und tapfer, 
hatte dem Deutschen Kaiser Sigismund große Dienste geleistet und ihm 
sogar zur Kaiserkrone verholfen. Der Kaiser ernannte ihn deshalb (1411) 
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