Full text: Für die oberen Klassen der Realschulen und höheren Bürgerschulen (Cursus 2)

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Im Anfange des 13. Jahrhund, laßt dn Papst 
Znnocenz III, (welcher das Werk Gregorys VII. 
[§ 72] vollendet) gegen die Secte der Walden- 
ser u. Albigenser im südl. Frankreich (imLande 
des Grafen Raimund von Toulouse), welche der 
katholischen Kirche eine reinere Lehre entgegensetzten 
u. von jener Ketzer genannt wurden, das Kreuz 
predigen. Der Krieg wird 20 Jahre lang unter 
den blutigsten Gräueln geführt u. endet mit der 
fast gänzlichen Ausrottung dieser Secten. — Aus 
dieser Veranlassung entsteht auch die Inquisition, 
'1215 ebenfalls von Jnnocenz III. begründet. 
Sehr förderlich für die Macht der Kirche, beson¬ 
ders zur Ausrottung der Ketzereien, sind die um 
diese Zeit entstehenden neuen Orden der Bettel- 
mönche, nämlich der Franciscaner od. Mino- 
riten, gestiftet vom heiligen Franciscus von Assisi, 
u. der Dominicaner od. Predigermönche, gestis- 
tet von dem Spanier Dominicus. Letztere erhielten 
besonders die Ausübung der Inquisition übertragen. 
Andere Mönchsorden, vom 11. bis 13. Iahrh. gestiftet, sind: 
die Karthäuser, Cistereienser, Bernhardiner, Prämonstratenser, 
Karmeliter, Augustiner. 
§ 79. 
Deutschland von 1 106—1137. 
1125 Henrich V., Sohn Heinrich's IV. 
Krieg mit dem Herzoge von Sachsen, in welchem die Kai- 
serlichen unter Graf Hoyer von Mansfeld in der Schlacht am 
Welfesholze (bei Mansfeld) besiegt werden. 
Beendigung des Jnvestitnrstreites durch das Worms er 
Concordat 1122: der Papst belehnt vermittelst des Ringes 
u. Stabes mit dem geistlichen Amte, der Kaiser vermittelst des 
Scepters mit dem kirchlichen Güterbesitz, der weltlichen Herr- 
schast. (Die Bischöfe sind bereits zu kleinen Landesherren 
geworden.) 
Mit Heinrich V. stirbt das salische od. fränkische 
Kaiserhaus aus. Zum Kaiser wird gewählt
	        
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