fullscreen: Die fremden Erdteile (Fortsetzung): Asien, Amerika, Australien, Übersicht über die allgemeinen erdkundlichen Erscheinungen (Teil 4)

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Nordamerika: vereinigte Staaten. 
einigten Staaten liefern Rohstoffe in größter Menge und Mannigfaltigkeit. Sie sind das 
erste Getreideland (Weizen und Mais) sowie das größte Baumwoll- und Tabakland der 
Erde. Kuch die Ausbeute an Kohlen und Eisen, an Gold, Silber, (Quecksilber und Rupfer 
übertrifft nach Masse und Wert alle übrigen Länder. Die Viehzucht nimmt einen 
ungeheuren Kufschwung, und das Großgewerbe Maschinen- und Baumwollindustrie) 
arbeitet schon jetzt für die Ausfuhr und geht einer großartigen Zukunft entgegen. Die 
Handelsflotte der Union wird schon heute nur noch durch die englische und deutsche 
übertroffen. Im Innern werden Handel und Wandel durch ein engmaschiges Netz von 
Eisenbahnen und Kanälen gefördert. (Die Schienenstränge der Union übertreffen die 
des gesamten Europa noch um Kquatorlänge!) 
d) Einzelbetrachtung. Das westl. Hochland mit fruchtbarem Vorland und 
großem Erzreichtum. Die Küstenketten und auch noch die Westseiten des hochgebirgs 
erhalten hinreichenden Niederschlag, so daß dichte Waldungen (darin die Riesenzeder 
oder Wellingtons bis zu 150 m höhe) die Gehänge im NW überziehen. Huch die 
Niederung von Kalifornien ist noch wohlbenetzt- daher trägt die fruchtbare Tiefebene 
üppige Weizenfelder, und die Gluthitze des Sommers läßt köstliches Obst und süßen 
Wein reifen. Die Erzeugnisse des Bodenbaus übertreffen heute an Wert die Ausbeute 
an Gold, welches die ersten Siedler ins Land gerufen hatte. Die inneren Hochflächen 
des großen Beckens sind infolge der Wasserarmut baumlos und zeigen vielfach wie das 
Toloradogebiet wüstenhaftes Kussehen. Nur mit Hilfe künstlicher Bewässerung ist am 
Großen Salzsee anbaufähiges Kulturland geschaffen. Für die Unwirtlichkeit des Lodens ent* 
schädigt aber der große Reichtum an Mineralschätzen (Silber, (Quecksilber, Kupfer, Gold). 
Im Nationalpark wird der Urzustand von „Wild West" künstlich erhalten. Die ursprüng- 
liche Tierwelt hat hier, gesetzlich geschützt, eine letzte Zuflucht gefunden (Bisons, grauer 
schwarzer und brauner Bär, Panther und Fuchs). 
Das Zentralbecken, das hauptgebiet der amerikanischen Landwirtschaft. Kuf 
der niederschlagsarmen Tafel des rechten Mississippiufers dehnten sich einst unabsehbar 
weite, baumlose Grasfluren aus, die Prärien, auf denen sich die Bisons in riesigen Herden 
tummelten, heute weiden hier in Scharen Pferde und Kinder, oder die Farmer haben 
mit künstlicher Bewässerung die Wildnis in fruchtbaren Mais- und Weizenboden ver- 
wandelt. Im Seengebiet und am oberen Ohio, wo sich freilich auch noch dichte Urwälder 
ausdehnen, haben die massenhaften Maisernten zu umfangreicher Schweinezucht geführt, 
fo daß Schinken, Speck, Rauchfleisch und Schmalz in Unmengen auf billigem Wasserwege 
ausgeführt werden. Durch die Kupferlager am Oberen See beherrscht die Union den 
Kupfermarkt vollständig. 
Die Mündungsebenen bis zum Rande des Golfs find von Zuckerrohr- und Baum- 
wollpflanzungen übersät. Furchtbare Wirbelstürme (Tornados, Tornedos) haben hier 
freilich oft unermeßlichen Schaden verursacht. 
ver atlantische ttüstensaum. ein für Bodenbestellung, Gewerbe und Handel 
reich ausgestattetes Gebiet. Die Mleghanies bergen in ihrem Nordwestabhang im verein 
mit riesigen Erzschätzen fast unerschöpfliche Kohlenlager vom Flächenraum des Deutschen 
Reiches. Dadurch hat sich binnen kurzem namentlich die Maschinenindustrie glänzend ent- 
faltet, fln seinem Osthang besitzt das Gebirge unendlich ergiebige petroleumquellen. Im 
übrigen ist es zumeist von prächtigen Waldungen bedeckt, die sich bis zu den Seen und 
im V/ und 8 vielfach bis zum Mississippi erstrecken. Die vorgelagerte Küstenebene ist 
durch den segenspendenden Einfluß des Golfstroms die Heimat umfassendster Bodenbestel-
	        
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