r————r—9 Ce 5 aeriac—as L. Im Kreislaufe der Natur or o[ J ⏑Ê ⏑— 
3. Da zieht die Andacht wie ein Hauch 
Durch alle Sinnen leise, 
Da pocht ans Herz die Liebe auch 
In ihrer stillen Weise; 
Pocht und pocht, bis sich's erschließt 
Und die Lippe überfließt 
Von lautem, jubelndem Preise. 
Komp. von L. Erk; F. Lachner; W. Taubert. 
4. Und plõtzlich läßt die Nachtigall 
Im Busch ihr Lied erklingen, 
Im Berg und Tal erwacht der Schall 
Und will sich aufwärts schwingen; 
Und der Morgenrote Schein 
Stimmt in lichter Glut mit ein: 
Caßt uns dem Herrn lobsingen! 
Emanuel Geibel 
1. Berggipfel erglũuhen, 
Waldwipfel erbluhen, 
Vom Lenzhauch geschwellt; 
Zugvogel mit Singen 
Erhebt seine Schwingen, — 
Ich fahr' in die Welt. 
62. Ausfahrt. 
2. Mir ist zum Geleite 
In lichtgold'nem Kleide 
Frau Sonne bestellt; 
Sie wirft meinen Schatten 
Auf blumige Matten, — 
Ich fahr' in die Welt. 
3. Mein Hutschmuck die Rose, 
Mein Lager im Moose, 
Der Himmel mein Zelt: 
Mag lauern und trauern 
Wer will, hinter Mauern 
Ich fahr' in die Welt! 
Komp. von R. Emmerich; A. Jensen; M. Zenger. 
Bild: Auf der Wanderung“ von M. v. Schwind. 
Joseph Viktor von Scheffel. 22 
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63. Lob Sottes aus elner weiltldufigen poetsidien Beschreibung 
der fröhlicien Sommerzeit. 
1. Jetzt wicklet sich der Himmel 
auf, 
Jetzt wegen sich die Räder, 
Der Frühling rüstet sich zum Lauf, 
Umgürt mit Rosen-Feder. 
O wohl, wie scheinbar, frisch und 
kraus, 
Wie glanzend Elementen! 
Nit mögens halber sprechen aus 
Noch Redner noch Skribenten. 
O Gott, ich sing von Herzen mein, 
Gelobet muß der Schöpfer sein. 
2. Du schnelle Post, o schöne Sonn, 
O gülden Roß und Wagen! 
O reines Rad auf reinem Brunn, 
Mit zartem Glanz beschlagen! 
Jetzt schöpfest uns den besten Schein, 
So Winters war verloren, 
Da Rad und Eimer schienen sein 
Von Kält gar angefroren. 
O GEott ꝛc. ꝛc. 
3. O reines Jahr, o schöner 
Tag, 
O spiegelklare Zeiten! 
Zur Sommerlust nach Winterklag 
Der Frühling uns wird leiten. 
Im Luft ich hör die Musik schon, 
Wie sich's mit Ernst bereite, 
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