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beeren ißt, bekommt Brennen im Halse, Schmerzen im Unterleibe und ge¬
bärdet sich wie toll. Darum heißt die Pflanze Tollkirsche.
4. Der rote Fingerhut. Der rote Fingerhnt wächst wild im Walde.
Wegen seiner schönen Blüten wird er als Zierpflanze häufig in Gärten an¬
gepflanzt, obgleich er giftig ist. Der Stengel ist holzig, vierkantig und fein
behaart. Die Wurzelblätter sind langgestielt und groß. Am Stengel sitzen
kleinere stiellose Blätter, von denen die unteren eiförmig, die oberen dagegen
lanzettlich sind. Die glockenförmigen Blüten sehen pnrpurrot aus und haben
die Form eines Fingerhutes.
Andere Giftpflanzen des Waldes sind die vierblätterige Einbeere und
viele Pilze.
5. Der Fliegenpilz. Der Fliegenpilz hat weder Wurzeln noch Stengel,
noch Blätter und Blüten; trotzdem ist er eine Pflanze, und zwar eine Gift¬
pflanze. An dem Fliegenpilze lassen sich 3 Teile unterscheiden: das Pilz¬
geflecht, der Stiel oder Strunk und der Hut. Das Pilzgeflecht (weiße Fäden)
sind keine Wurzeln, sondern die eigentliche Pflanze. Der Strunk sieht weiß
ans und trügt oben den Hut. Dieser ist wie ein Regenschirm ausgebreitet
und schön gefärbt. Ganz junge Pilze haben die Form einer Kugel und sind
mit einer weißen Haut umschlossen. Wächst der Pilz, so zerplatzt die Haut.
Alif der Unterseite des Hutes sind kleine Blättchen, zwischen denen Samen¬
sporen sitzen. Diese sind so fein wie Mehl und werden vom Winde verweht.
Fallen sie auf feuchten Boden, so entwickeln sich aus den Sporen wieder Pilze.
Eichhörnchen, Mäuse, Schnecken und Maden fressen die Fliegenpilze ohne
Schaden. Gießt man Milch oder Zuckerwasser auf Fliegenpilze, so naschen
die Fliegen davon und sterben daran. Darum heißt der Pilz Fliegenpilz.
Es giebt giftige und eßbare Pilze.
6. Das Farnkraut. Das Farnkraut wächst an schattigen Stellen im
Walde. Es hat keine Blüten und gehört deshalb, wie die Pilze, zu den
blütenlosen Pflanzen. Der Wnrzelstock treibt einen Büschel langer, zierlicher
Blätter, welche man Wedel nennt. Diese sind unpaarig gesiedert. Die untersten
Fiederblüttchen sind die längsten; nach der Spitze des Wedels hin werden sie
immer kleiner. Junge Wedel sind erst zusammengerollt; beim Wachsen rollen
sie sich auf. Sie haben auf der Unterseite Tüpfeln. Farnkräuter sind ein
Schmuck des Waldes. Sie vermehren sich durch Sporen und heißen deshalb
Sporenpflanzen. Es giebt viele verschiedene Arten Farnkräuter.
7. Moose. Moose sind zierliche Pflanzen. Sie überziehen den Wald-
nnd Moorboden, Bäume, Felsen und Mauern und pflanzen sich durch Sporen
fort. Die Moospflänzchen saugen mit ganz feinen Wurzelfasern ihre Nahrung aus
dem Boden. Die kleinen Blätter nehmen beim Regen das Wasser wie Schwämme
ans. Dadurch bleibt der Waldboden feucht. Diese Feuchtigkeit ist zum Gedeihen
der Pflanze nötig. Das Moos dient vielen kleinen Tieren als Schutz gegen die
Kälte wie gegen die heißen Sonnenstrahlen. Moose sind also nützliche Pflanzen.
8. Flechten. Flechten sind Pflanzen, welche auf Bäumen und Steinen
wachsen. Sie sehen entweder weißlich oder grau, auch gelb, grün, rot und
schwärzlich ans. Sind sie feucht, so sehen sie gelb und grün aus, trocken dagegen
grau oder weiß. Die Flechten haben verschiedene Gestalt. Sie erhalten ihre
Nahrung ans der Luft. Sie wachsen sehr langsam und werden sehr alt.