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zwei schwarze Streifen, welche an der Schnauze beginnen und über Augen und
Ohren verlaufen. Die Schnauze ist rüsselförmig zugespitzt. Augen und Ohren
sind klein; der Schwanz ist buschig.
Mit den starken Krallen der Vorderfüße gräbt sich der Dachs eine Höhle.
Darin hält er sich den Tag über auf. Nachts aber kommt er heraus, um
Nahrung zu suchen. Diese besteht aus Eicheln. Wurzeln. Schnecken. Negen-
würmern, Engerlingen, Maulwürfen. Mäusen, Eidechsen, Fröschen und
Schlangen; doch frißt er auch junge Hasen, Vogeleier und junge Vögel.
In Weinbergen richtet er oft großen Schaden an, indem er eine Menge
Trauben verzehrt. Die Jäger finden den Dachs selten auf freiem Felde.
Wollen sie ihn haben, so müssen sie ihn gewöhnlich ausgraben oder mit
Dachshunden aus seinem Bau treiben. Das Fleisch des Dachses ist eßbar.
Sein Fell wird zu Jagdtaschen uub Kofferliberzügen verwendet. Im Winter
hält er in seinem Bau einen Winterschlaf.
13. Das Wiesel. Das Wiesel ist das kleinste Raubtier; aber es ist
sehr blutdürstig. Sein Leib ist sehr dünn und langgestreckt. In der spitzen
Schnauze sitzen scharfe Zähne. Der Pelz ist oben rotbraun und unten weiß.
Das Wiesel tritt mit der ganzen Sohle auf; es ist deshalb ein Sohlengänger.
Seine Nahrung besteht hauptsächlich in Mäusen. Es raubt aber auch juuge
Vögel aus dem Neste. Küchlein, Rebhühner und junge Hasen.
14. Der Baummarder. Der Marder hat wie das Wiesel einen schlanken,
langgestreckten und biegsamen Körper, der mit einem weichen, braungefärbten
Pelze bekleidet ist. Die Kehle aber ist dottergelb. Der Kopf ist rundlich
und die Schnauze zugespitzt. An der Oberlippe stehen Schnurrhaare. Die
kurzen Beine haben kleine Füße mit scharfen Krallen. Der Schwanz ist lang
und buschig.
Der Marder lebt in Wäldern auf den Bäumen. Er springt und klettert
vortrefflich. Sobald es dunkel wird, geht er auf Raub aus. Er stellt
jungen Eichhörnchen, Hasen und Vögeln, besonders aber den Hühnern nach.
Leise schleicht er in den Hühnerstall, überfällt ein Huhn und beißt ihm den
Hals durch. Dann labt er sich an seinem Blute. Der Pelz des Baum¬
marders wird teuer bezahlt.
15. Der Sperber. Der Sperber hat die Größe einer Taube. Er ist
ein gefährlicher Feind aller kleinen Vögel. Sein Gefieder ist oben graubraun,
unten weiß und mit Wellenlinien verziert. Der Schnabel ist stark gekrümmt,
und die Krallen sind scharf und gebogen.
Der Sperber ist ein Meister im Fliegen. Wie ein Pfeil steigt er schnell
empor, schwebt hoch in der Luft und stürzt sich fast senkrecht auf das kleine
Vöglein im Strauch. Er vertilgt jährlich Hunderte kleiner Vögel. Wenn er
Junge hat, ist er am mordlustigsten.
16. Der Habicht. Dem Habicht kaun man es gleich ansehen, daß er
ein großer Räuber ist. Der kurze, starke und gekrümmte Schnabel, die laugen
Flügel, die gelben Beine mit Federhosen und die starken und spitzen Krallen
kennzeichnen ihn als Raubvogel. Der Habicht ist der schädlichste aller Raub¬
vögel. Sein Nest, den Horst, baut er auf hohe Bäume. Er besitzt solche
Kraft, daß er Hühner und Hasen davontragen kann. Er sieht auf dem Rücken
schwärzlichbraun aus; unten ist er weiß und hat viele Wellenlinien.