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vielmehr genügt es, wenn der Schüler für die wichtigsten Familien
und Gattungen Repräsentanten kennt. 4. Bei der Auswahl fällt
die Beziehung der Naturkörper zur Menschenwelt
besonders ins Gewicht. 5. Am wichtigsten sind die höheren
Ordnungen. Je tiefer die Organisation hinabsteigt, desto mehr
wird das Material beschränkt.
Zuerst werden Repräsentanten vorgeführt und beschrie¬
ben; dann wird der Familien-, Ordnungs-oder Kl assen-
begriff festgelegt. Hieran schließt sich die Vorführung von
andern Exemplaren derselben Gruppe, jedoch in kürzerer
Beschreibung. Endlich wird überall durch Aufgaben nicht nur
auf Ergänzung, Befestigung und Vertiefung des Ge¬
lernten hingearbeitet, sondern auch das 'Erfahrun gswissen
der Kinder in Anspruch genommen.
Während in der L e h r e v o m M e n s ch e n, in der Z o o -
logte und in der Mineralogie mit Recht das System die
Grundlage für die Anordnung ergab, sind in der Botanik die
Pflanzen vorzugsweise nach der Blütezeit geordnet. Fast allent¬
halben ist aber, wie sich schon aus dem Gesagten ergiebt, der
Weg der Jnduction eingeschlagen, so daß der Schüler von der
Anschauung zum Begriff und allmählich durch beide zum
System gelangt. Für sdie von der ersten Klasse der Mittel¬
schule geforderte Anleitung zur B e st immun g der einheimi¬
schen Pflanzen ist tz. 100 hinzugefügt. Dem sachkundigen
Leser wird es nicht entgehen, welche Grundsätze gerade bei der
Auswahl cher jin dieser Tabelle ausgeführten Pflanzen maßgebend
gewesen sind.
Unsere Naturgeschichte schließt sich eng an die Schulnatur¬
geschichte von Leunis an. Herrn Professor Dr. LeuniS
in Hildesheim sprechen wir bei dieser Gelegenheit unsern wärmsten
Dank aus flir die uns gütigst gestattete Benutzung seiner ausge¬
zeichneten Werke.
4. Der Unterricht in der Physik und Chemie hab
nicht den Zweck, dem Schüler eine Summe mechanisch an ein¬
ander gereihter Sätze über die Natur gedächtnismäßig
einzuprägen; er hat vielmehr die Aufgabe, dem Schüler zu