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größere östliche, Westpreußen, die kleinere westliche Hälfte;
ersteres mit vorwiegend evangelischer, letzteres mit etwa zur Hälfte
katholischer Bevölkerung. — Der Landrücken ist sandig und un¬
fruchtbar, die Weichselniederung sehr fruchtbar. — Bernstein an
der Küste Viele fischreiche Seen. Etwa 2/s ist Acker, 1/5 Wiese
und Weide, Vs Wald, Vs unbebaut.
1. Regiernngs - Bezirk Königsberg. Königsberg am Pregel,
122 000 E., Festung, Universität, Krönungsstadt, zweite Hauptstadt des
Landes. Der Vorhafen Pillau ist befestigt. — Memel am kurischen Haff,
20 000 E., Festung, nördlichste Stadt Pr. Bei Preuß.-Eylau und
Fried land Schlachten 1807.-
2. Reg.-Bez. Gumbinnen. Tilsit, 20 000 E., Friede 1807. -
Insterburg, 16000 E., Eisenbahnknotenpunkt. — Lötzen, Festung.
3. Reg.-Bez. Danzig. Danzig, 98000 E., Fest., alterthümlich
gebaut; Holz- und Getreide-Ausfuhr. — Elbing, 34000 E. — Dirschau,
10000 E., großartige Eisenbahnbrücke. — Marienburg, 8500 E., be¬
rühmtes Schloß der Ritter des deutschen Ordens.
4. Reg.-Bez. Marienwerder. T h o r n, 19 000 E., Fest., Kopernikus
geb. 1473. — Graudenz, 15 000 E.
I. Gieb au a. die Grenzen, b. die Flüsse der Prov. Preußen! —
2. Erkläre: Haff, Nehrung.
II. Provinz Brandenburg, 724 ^-Meilen, 3.132 000 E.,
fast ausschließlich evangelisch. Meist ebener Lehm-, Sumpf- und
Sandboden („des heil, römischen Reiches Erzstreusandbüchse");
im S. Theile des uralisch-karpathischen (Fläming), im N. des
uralisch-baltischen Landrückens, dazwischen geringe Erhebungen.
Flüsse: Oder (Oderbruch), Elbe, Havel, Spree (Spreewald).
Viele fischreiche Seen. 2/5 ist Acker, s/20 Wiese und Weide,
Va Wald (vorherrschend Kiefern), das Uebrige unbebaut.
1. Stadtbezirk Berlin. Berlin, zu beiden Seiten der schiffbaren
Spree, Haupt-und Residenzstadt, 969 000 E.; 1hg ffst-M. Sitz der höchsten
Behörden des deutschen Reichs und Preußens (Reichstag; pr. Landtag).
Trefflich ausgestattete Bildungsanstalten (Universität, Akademie der Wissen¬
schaften.und Künste); reiche Sammlungen (Museum, Bibliothek, zoologischer
und botanischer Garten, Aquarium rc.). Erste Fabrik- (Seiden-, Woll- und
Maschinenfabriken) und Handelsstadt Deutschlands (hier der größte Wollmarkt
Europas); 9 Bahnhöfe, durch die Verbindungsbahn (eine an 6 Meilen lange
Gürtelbahn um die Stadt) mit einander verbunden. — Bis tief in
die Nacht auf den Straßen lebhaftester Verkehr, den theilweise Omnibusse,
die die Stadt nach allen Richtungen hin durchfahren, Pserdeeisenbahnen und
Tausende von Droschken vermiltelu. Hauptstraßen: Unter den Linden
(7% Schritt breit, 1600 Schritt lang; Brandenburgerthor mit der Victoria,
Denkmal des alten Fritz, Zeughaus, kaiserliches und kronprinzliches Palais,
die Schloßbrücke), Friedrichs st raße (1 Stunde lang, schnurgrade), Wil¬
helm s st r. (mehrere Ministerien), Leipzigerstr. (die Laudtagsgebäude),
K/önigsstr. (lange Brücke mit dem Denkmal des gr. Kurfürsten; Rathhaus),
ftp Biele freie Plätze mit zahlreichen und schönen Denkmälern (Lustgarten
m der Mitte der Stadt: königl. Schloß, Dom, Museen, Denkmal Friedr.
Wslh. III. ; Wilhelmsplatz mit 6 Bildsäulen der Feldherren Friedrichs des
Größen; Gensdarmenmarkt rc.). Vor dem Brandenburger Thore der Thier-