Mongolen. Osmancn.
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byzantinischen Reiches vorbereitete. Syrien und Palästina
gehörten, nachdem die letzten Besitzungen der Christen in
Palästina mit Ptolemais (1291) aufgegeben werden mu߬
ten, zu dem Reiche der Mamlucken in Aegypten, und Ara¬
bien ward wieder in diesen Zeiten von freien nomadischen
Horden bewohnt.
Allein ein neuer mongolischer Eroberer, Timur (Ta-
merlan), wollte (seit 1369) die gesunkene mongolische
Macht zu verjüngter Kraft emporheben. Von Samarkand
aus überschwemmte er die Besitzungen deö dschagataifchen
Khanats, Persien und Indien. Er streifte bis zur Wolga,
verwüstete Moskwa, eroberte Asow, Aleppo und Damaskus,
und nahm den Sultan der Osmanen, Bajazet, gefangen,
wodurch er das bedrängte dyzantinische Reich noch eine Zeit¬
lang vor seiner gänzlichen Auflösung bewahrte. Timur
war ein Freund der Wissenschaften z allein Eroberungssucht
und Grausamkeit lagen in seinem nicht gehörig entwickelten
Charakter. Der Tod übereilte ihn, als er gegen China auf¬
brechen wollte. Nach seinem Tode wurden, durch die Fa-
milienstreitigleiten seiner Nachkommen, die großen, sich über
Asien ausbreitenden, mongolischen Khanate geschwächt, und
verschmolzen bald in andere Staatsformeu. Den M o n g o-
len blieb blos die Bucharei, und die Patanen, das
herrschende Volk in Ostindien während dieses Zeitraumes,
behaupteten sich wieder in den ihnen von Timur entrissenen
Besitzungen, bis Babur, ein Nachkömmling Timurs, in
Ostindien (1498) das Reich des Großmogolö stiftete.
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Wissenschaftliche Kultur in diesem Zeiträume.
Die Ausbildung der gesellschaftlichen Verfas¬
sung und Kultur der germanischen Völker machte
im Anfange dieses Zeitraumes unter Karl dem Franken
beträchtliche Vorschritte. Dieser große Mann stand nicht
nur selbst durch seine individuelle Kultur weit über seinem
Zeitalter; er hinterließ auch eine Menge von Anstalten,