Die Küstengebiete am Indischen Ozean.
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2. vie britifdae Oranjeflufj-Kolonie, ein waldloses Weidegebiet zwischen
dem Oranje nnd dem Vaal, ist von holländischen „Buren" besiedelt,
welche aus weit auseinanderliegenden Gehüsten Schaf- und Rindviehzucht
treiben. Hauptort ist Bloemfontein sblüm—] (d. i. Blumenquelle); „Dia¬
mantenfelder" am Vaal.
3. vie britifdie Transuaal-Kolonie, nördlich des Vaal bis zum Lim¬
popo, ist ebenfalls von holländischen Buren besiedelt; neuerdings aber
haben aufgeschlossene reiche Goldlager auch fremde Einwanderer herbei¬
gezogen; dadurch ist Johannesburg in wenigen Jahren eine volkreiche
Stadt geworden (200). Hauptort ist Pretoria.
Die Engländer bauen die Riesenbahn Kapstadt—Chartum—Kairo; sie führt
durch das Innere des „dunkeln Erdteils", fast immer auf britischem Boden; Kapstadt—
Sambêsi—Tanganjika und Chartum—Alexandrien sind bereits verbunden.
Z. vie Küstengebiete am Inàstàn Orean.
280] Die Ostküste von Südafrika hat die Bodensorm der Westküste; denn
fast überall erhebt sich die niedere Strandebene in Randgebirgen gegen
das innere Hochland. Diese Randgebirge gehören stellenweis zu den höchsten
Erhebungen des Erdteils und tragen die höchsten Gipfel, so den 6000 m
hohen Kilimandscharo (d. i. Berg des Ndschäro)*) und den fast unter
dem Äquator liegenden Kenia, welche beide in die Schneegrenze reichen.
Von den durch die Randgebirge zum Meere durchbrechenden Flüssen
sammelt der Sambesi (d. i. Fischsluß) die Gewässer eines großen Strom¬
gebiets, ist daher sehr wasserreich und bildet beim Durchbruch durch die
Randgebirge die großartigen Viktoria-Fälle, deren Dampfsäulen man
schon 3 km oberhalb des Sturzes aufsteigen sieht (130 m hohe Eisen¬
bahnbrücke, vgl. Bild 42). Nördlich des Sambêsi münden der Rowüma
und der Dschub. Auch hier unterscheidet man mehrere „Küsten":
1. vorkugiel'il'cji-Ostastika umfaßt die ungesunden Küsten von Sofäla
und Mosambik. Beide werden von Kassern bewohnt, einem braunhäutigen
Menschenschläge von kriegerischer Art, die sich von Rinderzucht nähren.
Die Küste ist stellenweis von Portugiesen besiedelt. Der alte Hauptort
ist Mosambik. An der Delagoa-Bai im S. liegt Loureneo Marquez
slorênssu mârkweschj, der Hafen für Transvaal.
2. veustckt-vstafrika (s. Anhang) und das n. davon liegende
3. Vrililch-Ostafrika umfassen die Suahêl-Küste2), vom Rowüma
bis zum Dschub, im Innern bis zu den großen Seen. Sie ist von
Arabien aus bevölkert und wird daher von einem aus Arabern und
Negern gemischten Volke bewohnt, welches den mohammedanischen Glauben
angenommen hat. Das auf einer Insel liegende englische Sansibar
ist der wichtigste Hafenplatz der Ostküste.
4. Das äomäl'Lanck (größtenteils italienisches Schutzgebiet), das Ost¬
horn des Erdteils, wird an der Küste von den mohammedanischen, vieh¬
züchtenden Somali bewohnt; gegen Abessinien hin wohnen die heidnischen
Galla.
)) Ein Kälte ^ringeiwer Berggeist; wegen der Schneefelder auf seinem Gipfel.
-) -cach der Suahel-Sprache, einem Gemisch der Neger- und arabischen Sprache.