Full text: Realienbuch für Stadt- und Landschulen

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Schale, so wird durch diese eine Stange gegen eine Feder gedrückt, mit 
der der Zeiger in Verbindung steht.' Die angezeigte Zahl giebt das 
Gewicht des Gegenstandes an. 
Die Schalenwage, die auch Krämer- oder Apothekerwage heißt, 
besteht aus einem zweiseitigen gleicharmigen Wagebalken. Eben über 
dem Schwerpunkte ist er durchbohrt und mit einer.dreikantigen Achse 
versehen, die in den beiden Armen der Schere ruht. Über der Achse sitzt 
die Zunge, die genau senkrecht steht, wenn die Wage im Gleichgewicht 
sich befindet. An den beiden Hebelarmen des Wagebalkens find mit 
Ketten oder Schnüren die Wagschalen befestigt. Die Wage ist richtig, 
wenn man die beiden Wagschalen miteinander vertauschen kann, ohne 
daß das Gleichgewicht,.gestört wird. Sie ist empfindlich, wenn schon 
bei einem geringen Übergewicht (1 g aus 1 kg) ein deutlicher Aus¬ 
schlag erfolgt. 
Die Schnellwage hat einen Wagebalken, der einen ungleicharmigen 
zweiseitigen Hebel darstellt. Oberhalb des Schwerpunktes ist die Achse, 
die in einer Schere ruht. Der kürzere Arm ist so schwer wie der 
längere. Jener ist mit einem Haken versehen, der die Last aufnimmt, 
während der längere Arm das Laufgewicht trägt. Die auf diesem Arm 
angebrachten Ziffern geben das Gewicht des Gegenstandes an. 
Die Brückenwage hat ihren Namen von der Brücke oder dem 
Brette, worauf die Last Platz findet. Sie heißt D e c i m a l w a g e, 
weil das Zehnfache der benutzten Gewichtsstücke das Gewicht der Last 
angiebt. Sie besteht aus einer Verbindung von einem ungleicharmigen 
zweiseitigen Hebel und zwei einseitigen Hebeln. Jener ist der Wage¬ 
balken, während diese die Brücke und die darunter befindliche Stange sind. 
12. Die Nolle und der Flaschenzug. 
Die feste Rolle ist eine kreisrunde Scheibe, deren Achse in einer 
Schere ruht, welche befestigt wird. Die fest e Rolle i st im 
Gleichgewicht, wenn die Kraft der L a st gleich i st. Der 
Weg der Last ist gleich dem der Kraft. Kraft wird nicht dabei ge¬ 
spart, aber die Richtung der Bewegung geändert. 
Die lose oder bewegliche Nolle wird mit einer festen Rolle ver¬ 
bunden. An Kraft wird dabei gespart: aber der Weg der Kraft ist 
doppelt so lang als derjenige der Last. Die bewegliche Rolle 
i st i m G l e i ch g e w i ch t, wenn die Kraft d i e H ä l s t e v o u 
der L a st beträgt. — Sowohl die feste als auch die bewegliche 
Rolle gleicht in ihrer Wirkung einem Hebel, die feste dem zweiseitigen 
gleicharmigen und die bewegliche dem einseitigen Hebel, dessen Kraftarm 
doppelt so lang wie der Lastarm ist. 
Der Flaschcnzug besteht aus zwei Scheren mit gleichviel Rollen. 
Die obere Schere oder Flasche ist befestigt, während die untere beweglich 
ist und die Last an einem Haken trägt. Der Flaschenzug ist 
im Gleichgewicht, wenn die Kraft sich zur Last ver¬ 
hält wie 1 zur Anzahl der Rollen, oder wenn die Kraft so 
oft in der Last enthalten ist, als Rollen da sind.
	        
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