A. Bilder aus der deutschen Geschichte.
I. Deutschland in alter Zeit.
1. Urgeschichte.
Der eigentliche Entdecker Deutschlands ist ein griechischer Seefahrer (Pytheas,
gest. 330 o. Chr.), der die Ostseeküste befuhr. Don griechischen und römischen
Geschichtsschreibern haben mir auch die ersten Nachrichten über die Kultur unserer
Dorfahren. Wertvolle Aufschlüsse über die Dorzeit geben uns Zünde aus ger¬
manischen Gräbern und die vergleichende Sprachforschung. Man unterscheidet
in der Kultur der Germanen drei Abschnitte.
1. Die Stein- und Knochenzeit, die niedrigste Stufe der Kultur. Werk¬
zeuge und Schmuckgegenstände wurden aus Stein ober Knochen verfertigt. Die
Wohnung war in höhlen oder unter Bäumen. Die Nahrung bestand aus Wild
und Zischen. In der jüngeren Steinzeit wurde aber auch bereits Ackerbau und Vieh¬
zucht betrieben, und man findet schon Baumhütten und Pfahlbauten, fluch die
ausgegrabenen Zamiliengräber, die sog. Dolmen und (Banggräber, die aus mäch¬
tigen Steinen erbaut waren, sind Denkmäler dieser Zeit.
2. Die Bronzezeit beginnt ungefähr mit dem zweiten Jahrtausend v. Chr.
In dieser Zeit lernten die Germanen das Kupfer kennen und daraus ihre Geräte
und Schmucksachen verfertigen.
3. Die Eisenzeit, nach den zahlreichen Zünden von Waffen, Geräten und
Schmuckgegenständen aus Eisen in La Eene in der Schweiz auch La T^ne-Zeit
genannt. Ihre höchste Blüte erlangte die Eisenzeit um 400 v. Ehr.
2. Die Germanen bis zur Völkerwanderung.
Die Germanen gehören zu der großen Dölkerfamilie der Jndogermanen. Diese
wohnte in den Steppen der mittleren Wolga, bis sie sich in zwei Stämme teilte,
von denen der eine nach Osten, der andere nach Westen zog. Um 500 v. (Ihr.
finden wir die Germanen zwischen Weichsel und Elbe. Don hier aus dehnten sie
sich aus nach Osten bis zum pregel, nach Norden bis Skandinavien, nach Westen
bis zum Niederrhein, nach Süden bis zum deutschen Mittelgebirge, stls die Kelten,
die im südlichen Deutschland wohnten, auswanderten, zogen die Kimbern und
Teutonen nach Süden, wurden aber von den Körnern (102 und 101 v. Ehr. bei
Dercellä bzw. flquä Sextiä) geschlagen. Andere germanische Stämme zogen nach
Westen über den Rhein und wurden von den Römern bei Mülhausen 58 v. Ehr.
besiegt und über den Rhein zurückgetrieben. Die Markomannen zogen nach
Böhmen bis an die Donau. Diese Bewegung der germanischen Dölter von
500—15 v. Chr. kann als erste germanische Wanderung — die sogenannte
Westwanderung — angesehen werden.
Über den Ursprung des Namens Germane wird noch viel gestritten; er
ist wohl keltischen Ursprungs und bedeutet wahrscheinlich so viel wie Rufer im
Streit, vielleicht auch Nachbar. Er bezeichnet keine politische Einheit; zu einer
Einheit verband die einzelnen Stämme nur die Religion. Sie zerfielen in zahl¬
reiche Stämme, die sich viel befehdeten. Tacitus wünscht den Römern: „O möge
bleiben und öauernbetöenDölfernöjermantens d e r f) a jz gegen-
Klar-palm, Geschichte. ]