Die Geschichte nach Christi Geburt. 169
ynter dem Wasser, verzehrte Kähne und Boote und setzte
große Schiffe in Flammen *).' Kaum waren die Sara-
cenen weg, als ein anderer Feind zu Lande erschien. ES
waren die Bulgaren, ein Volk, das aus dem heutigen
asiatischen Rußland zog, und sich in den schonen Fluren
langst der Donau festzusetzen gedachte. Diese ängstigten
das griechische Reich noch mehr, als die Araber thatcn,
setzten die Kaiser desselben ab und ein, und beförderten
Aufruhr und Blutvergießen.
Vierter Zeitraum.
Vom Ursprung des römisch-fränkischen Kaiser-
thums, oder von Carl dem Großen dis zum Anfang
der Kreuzzüge. Jahr 800 dis 1096.
Größe des fränkischen Reichs.
Jetzt gab es in der bekannten Welt nur zwey große
Reiche, den Staat der Chaliftn und das fränkische
Relch , die beyde, wie Ihr wisset, so plötzlich entstanden
und so schnell gewachsen waren. Zum letzteren gehörte fast
ganz Deutschland, ganz Frankreich, der größte Theil von
Italien, die jetzige Schweiz, die Niederlande, ein Stück
von Spanien und ein Theil von Ungarn. Allein nur ein
Carl der Große war im Stande, ein so großes Gebiet
zu übersehen.
Italien, Frankreich und Deutschland werden wieder abgeson,
derte Reiche.
Carls Sohn und Nachfolger, Ludewig der
Fromme, oder der Weichherzige, hatte wohl eine
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*) Einigen Nachrichten zufolge soll jedoch der ehemalige preu¬
ßische Oberße Müller dies griechische Feuer wrrder ent«
deckt haben.