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und längs des Rückens verlaufen 2 Reihen dunkelbrauner Flecken. Durch das Auge
hindurch und an den Halsseiten hinab zieht sich ein dunkelbrauner Streifen. Der
Unterleib ist stahlblau oder rotbraun, gelb und weiß gefleckt. — Die glatte Natter
liebt trockenen Boden. Sie ist nicht giftig, aber sehr jähzornig und bissig.
Die Niesen- oder Abgottschlange lebt in Brasilien und wird bis nahezu 10 in
lang. Sie ist braun und hat längs des Rückens eine Reihe großer, elliptischer dunkler Ringe,
welche durch Rechtecke verbunden sind. Sie ist nicht giftig, aber durch ihre Größe gefährlich,
indem sie Tiere bis zur Größe eines Rehes durch Umwinden tötet und dann verschlingt.
Ihr Fleisch wird von den Negern gegessen. Die Haut wird als Leder benutzt. — Die
nordamerikanische Klapperschlange ist im wärmeren Nordamerika sehr häufig. Sie
wird bis fast 2 m lang und hat am Ende des Schwanzes eine Klapper aus hornigen Ringen,
deren Zahl jährlich zunimmt. Sie ist eine der gefährlichsten Giftschlangen. Ihr Biß tötet in
wenig Minuten. — Die Brillenschlange hat auf dem Nacken eine brillenähnliche Zeich¬
nung. Sie ist häufig in Ostindien und sehr giftig.
Vierte Klasse: Furche oder Amphibien.
Die Lurche sind Wirbeltiere mit rotem wechselwarmen Blute und einem Herzen, das
aus einer Herzkamnrer und 2 mehr oder weniger vollständig geschiedenen Vorkammern be¬
steht. Sie sind meist mit einer nackten Haut bekleidet; die Mehrzahl derselben atmet in der
Jugend durch Kiemen, im Alter durch Lungen. Die Vermehrung geschieht (meist) durch dünn¬
häutige Eier, aus denen Junge schlüpfen, die erst eine Verwandlung (Metamorphose) durch¬
zumachen haben, ehe sie den Alten ähnlich werden.
I. Ordnung: Iroschlurche.
Nackthäutige, schwanzlose Lurche mit gedrungenem Körperbau und gut aus¬
gebildeten Füßen. Sie atmen im Alter nur durch Lungen. v Die Larven er¬
halten zuerst die Hinter-, dann die Vorderbeine.
Der grüne Wassersrosch ist sehr häufig in und an Teichen und Sümpfen.
Er ist mit einer nackten, schlüpfrigen Haut bekleidet. Die Oberseite derselben ist grün,
mit kleinen schwarzen Flecken und 3 gelben Längsstreifen gezeichnet. Der ganze Unter¬
leib ist weiß oder gelblich. Der kurze Kopf ist plattgedrückt, vorn rund. Das Maul
ist weit und im Oberkiefer und am Gaumen mit kleinen Zähnen besetzt. Die Zunge
ist hinten frei und vorn angewachsen; sie kann herausgeklappt werden und dient zum
Erhaschen der Nahrung. Die Augen sind vorstehend und goldglänzend. Sie können
durch die Lider und die Nickhaut geschlossen werden. Der Rumpf ist plump, platt¬
gedrückt, oben etwas höckerig. Die Vorderbeine sind kürzer als die Hinterbeine.
Erstere haben 4 freie, letztere 5 durch Schwimmhäute verbundene Zehen. Der Frosch
ist ein vortrefflicher Schwimmer. Seine Nahrung besteht in allerhand Insekten,
Spinnen, Schnecken, Würmern und kleinen Fischen. Er gehört also zu den nütz¬
lichen Tieren, richtet freilich auch in Fischteichen einigen Schaden an. Er hält einen
Winterschlaf. Der Frosch vermehrt sich durch weiche, wie Schleimkugeln aussehende
Eier, Froschlaich genannt. Die Jungen heißen Kaulquappen. Sie atmen durch
Kiemen und haben eine Verwandlung durchzumachen. Nach etwa 20 Tagen beginnen
die Kiemenbüschel zusammen zu schrumpfen, die Lungen bilden sich und die Hinterbeine
wachsen hervor, denen bald auch die Vorderbeine folgen. Nach und nach vertrocknet
auch der Schwanz und fällt endlich ab. So wird aus der Kaulquappe ein Frosch.
In einigen Gegenden genießt man gebratene Froschschenkel als Leckerbissen.
Der Laubfrosch ist unser zierlichster Frosch. Er ist oben glatt und meist hellgrün,
unten körnig und weißlich. An der Kehle hat das Männchen eine Schallblase. Die kurzen
Vorderbeine haben 4, die langen Hinterbeine 5 Zehen mit rundlicher Saugscheibe. Der