Full text: Illustriertes Realienbuch für Bürger-, Mittel- und Töchterschulen

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Karäkorümkette des Himalaya, westlich der Hindukusch, der sich bis über 6000 m 
erhebt und an 2O Hochpässe hat, wie die von Bamijau (365O m). 
Der Himalaya erstreckt sich vom Durchbruch des Indus bis zu dem des 
Bramaputra über 300 Ml. laug. Im S. erhebt er sich aus der ostiudischen 
Ebene hinter einem Saume sumpfiger Wälder, der Taral, und niederen ange¬ 
schwemmten Höhen in vier bis acht Ketten von nach N. wachsender Höhe, deren erste, 
etwa 1625 m, und deren zweite, 3575 rn, dicht bewaldet sind; zwischen ihnen liegen 
fruchtbare und bebaute Thäler, wie die von Nepal. Die Kämme der folgenden 
steigen von 487 5—617 5 m und tragen Riesenberge von 8000 m und mehr, wie 
u. a. den Gaurisankar oder Mount Everest, 8840 in, den Kinchinjinga, 
8580 m, den Dhawalagiri, 8180 m hoch. 
Auch der nördlich des westlichen Himalaya folgende Karakorum trägt solche 
Gipfel, wie den Dapsang, 8625 w. In seinen Schlünden entspringen der Indus 
und der Bramaputra und an seinem Fuße liegt das herrliche Thal von Kaschmir. 
Die nördlich dieser beiden Gebirge liegende Hochebene fällt in drei Stufen zum 
nordasiatischen Tieflande ab. Die südliche, bis zum Küen-Lün, bis 4550 m, um¬ 
faßt Tibet, die mittlere zwischen Küen-Lün und Thianschan, 1625—2925 m, die 
innere Mongolei mit der Wüste Gobi; die nördliche zwischen Thian Schan und 
Altai rc., 1300—1625 m, die äußere Mongolei, im O. von dem erwähnten 
Chingangebirge begrenzt. 
Der Thianschan (Tien-schan) beginnt schmal und spitz im O., wächst nach 
W. an Breite und strahlt eine Anzahl spitzwinklig auseinander lausender Ketten aus, 
wie den schon erwähnten A lat tag (SW.), den nördlicheren Terskei Ala tau, der 
mit dem nördlich folgenden Kungei Alatau den Jssyk-kul (See) umschließt, und 
den noch nördlicheren Dsungarischen Alatau, der wie die letztgenannten seine 
Quellflüsse dem Balkasch See zusendet. Noch nördlicher folgen der Tarbagatai 
und der Altai, welchen sich dann die nordöstlich die Mongolei und Sibirien schei¬ 
denden Gebirge, das Sajanische, das Baikalgebirge u. a. anreihen. 
Dem Himalaya schließen sich östlich (in China) der Nanling und Jünnan 
an. In dem Hochlande von Iran Zieht von dem Hindukusch südlich die Suli- 
mankette parallel dem Indus, westlich unter verschiedenen Namen: Kuhi Baba 
(Mutter der Berge, bis 5187 m), Sesid Khu, Kuhi Kaitu rc. das weitver¬ 
zweigte, bei den Alten Paropamisus genannte Gebirge, woran sich im S. des 
Kaspischen Sees das Elburs-Gebirge reiht, das nach W. durch den Kara Dagh 
mit dem Hochlande von Armenien in Verbindung steht, dessen höchster Gipfel und 
Mittelpunkt der 5200 m hohe Ararat ist. Das von diesem südöstlich zwischen dem 
Wan See und dem Urumia (Urmia) See ziehende, gleichfalls viel verzweigte und 
verschiedene Namen führende Gebirge, das Zagros-Gebirge, setzt sich als Randgebirge 
von Iran fort. Von jenem Knotenpunkte gehen ferner die Gebirge Klein-Asiens 
aus, sowohl die den Nordrand begleitenden, als der zum Südrande sich wendende 
Taurus, sowie der die Bucht von Skanderun und die Ostküste des Mittelländischen 
Meeres umfassende Zweig des syrisch-arabischen Gebirges. 
§ 55. Das asiatische Rußland, 297,000 Q-Ml., mit nur 13^ Mill. E., 
umsaßt die ungeheure Fläche von ganz Sibirien mit dem nördlichen Amurgebiete, die 
Statthalterschaft des Kaukasus und einen großen Teil des westlichen Centralasiens. 
Sibirien, das nordasiatische Tiefland, wird im S. von dem erzreichen Altai, 
der in den Kleinen Altai mit dem 3352 m hohen Bjelucha und in den Großen
	        
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