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Altai zerfällt, und von den nordöstlich folgenden Gebirgen begrenzt. Diese senden 
drei Hauptflüsse, den Ob, 580 Ml. lang, den Jenisei, 700 Ml. lang, und die 
Lena, 600 Ml. lang, zum Eismeere. Sobald sie den Rand des Gebirges erreicht, 
schleichen sie in niedrigen Betten, anfangs von Wäldern begleitet, bald aber durch 
die öde sumpfige und den größten Teil des Jahres unter Schnee und Eis begrabene 
Tundra dahin, dem Lande weder Fruchtbarkeit noch nennenswerten Verkehr gewährend; 
denn der Sommer ist zwar auch hier im hohen Norden sehr warm, aber auch sehr 
kurz, und der Winter lang und äußerst streng. Daher ist der Norden nur dünn von 
Nomaden-, Jäger- und Fischervölkern, den Samojeden, Ostjaken, Tungusen 
und Jakuten bevölkert, deren Zahl in stetem Abnehmen bekiffen ist. Die frucht¬ 
baren und milderen Thäler des Südens bewohnen die Russen, die Herren des Landes. 
Den südwestlichen Teil, die Steppe, in welcher der eben so heiße Sommer als der 
kalte und stürmische Winter, der Mangel an Feuchtigkeit und die Üppigkeit des Gras¬ 
wuchses nach der Schneeschmelze Bäume nicht aufkommen lassen, durchziehen die 
Kirghüsen mit ihren Herden. 
Unter den zahlreichen Seeen des Landes sind besonders der Balknsch im W. 
und der schöne Baikalsee im O. zu erwähnen, den die Angüra, Nebenfluß des 
Jenisei, durchfließt. In dem äußersten Osten erstreckt sich lang und schmal durch fast 
10 Breitengrade hindurch (50-60 o) die völlig unter dem erstarrenden Einflüsse des eisigen 
Nordwindes liegende Halbinsel Kamtschatka. Sie liegt mit Großbritannien unter 
gleichen Breitengraden —- aber welch' ein Unterschied des Klimas! Und doch flammen 
auf ihr 14 thätige Vulkane. Wie die Pfeiler einer Niesenbrücke ziehen von ihr die 
Inseln der Ale Uten bis zur Spitze der nordamerikanischen Halbinsel Alaska hinüber. 
Die bedeutendsten Städte Sibiriens sind Tobolsk am Jrtisch, mit Pelzhandel, Tomsk 
am Ob, Omsk am Jrtisch, Jrkutzk an der Angara, 28,000 E., die schönste Stadt Sibiriens, 
Nerczynsk im daüirischen Gebirge, mit Goldgruben, Kiachta, Handelsstadt an der Grenze 
der Mongolei, und Ochotsk am Meere gl. N., in dem erst unlängst erworbenen Gebiet des 
Amur Nikolajewsk, unweit der Mündung jenes Flusses. 
Das südlich der Kirghisensteppe zwischen dem Thianschan und dem Pamirplatean 
im O. und dem Kaspisee im W. sich ausbreitende Turan ist zwar Rußland noch 
nicht ganz einverleibt, wohl aber seinem immer weiter nach S. vordringenden Ein-