II
Geographie.
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Gebirgslande. Eine tiefe Talfurche, welche der Kaledonische Kanal be¬
nutzt, teilt dieses in zwei Teile. Im W. und NO. Schottlands liegen zahlreiche
gebirgige Inseln. Sie sind abgetrennte Teile des Gebirgslandes. Im W.
Schottlands liegt die Inselgruppe der Hebriden, im NO. liegen die Orkney-
(spr. örkne) und Shetlands-Inseln (spr. schetländ).
Die Insel Irland. Durch die Irische See werden Großbritannien und
Irland voneinander getrennt. Irland hat die Gestalt einer Raute und ist
vorwiegend Tiefland. Nur an seiner Küste ragen Gebirge auf, die aber keinen
Zusammenhang miteinander haben. Am höchsten erheben sich die Berge
südlich von Dublin (spr. döblin) und im SW. der Insel. In die tiefen und
engen Täler des südwestlichen Gebirges drang das Meer ein, felsige Vor¬
gebirge umbrausend. Das Innere Irlands bildet eine flache Mulde. Der
größte irländische Fluß, der Shannon (spr. schännen = großer Fluß), der eine
Kette von Seen durchsließt, findet aus dieser nach SW. einen Weg zum
Meere. Das Klima Irlands ist feucht, da die Insel rings vom Meere um¬
geben ist. Der Boden neigt sehr zur Sumpfbildung. Für den Ackerbau ist
er vielfach zu feucht. Ausgedehnte Weiden ermöglichen aber eine bedeutende
Viehzucht. Im Nordosten der Insel wird ein vorzüglicher Flachs gezogen.
Von der englischen Industrie. Haupterwerbsquellen des britischen
Volkes bilden die Industrie uud der Handel. Sehr reiche Kohlenlager
und andre Mineralschütze wie der Erfindungs- und Unternehmungs¬
geist und der zähe Fleiß des englischen Volkes förderten ihr Aufblühen. Die
Engländer wurden auf gewerblichem Gebiete die Lehrmeister der Völker.
Manche englischen Industrien wurden Weltindustrien; denn ihre Erzeug¬
nisse beherrschen den Weltmarkt, werden in der ganzen Welt gekauft. In erster
Linie ist die englische Eisenindustrie zu uennen; ihre Hauptsitze sind die
Städte Birmingham (spr. börming'äm, 550000 E.), Sheffield (spr. scheffild,
420000E.), Newcastle (njukaß'l) und Manchester (spr.mäntschest'r, 550000E.).
Die erste Stelle nimmt der Schiffbau ein. Auf britischen Werften werden
jährlich mehr Schiffe gebaut als auf der ganzen übrigen Erde. Große Schiffs¬
werften befinden sich namentlich bei Liverpool (spr. liwerpül, 750000 E.) in
England, bei Glasgow (spr. gläßgö, 800 000 E.) in Schottland und bei Belfast
(350 000 E.) in Irland. Große Bedeutung haben ferner das Baumwoll-,
Woll- und Leinengewerbe. Hauptsitz der Baumwollweberei ist Manchester,
Hauptsitze der Wollverarbeitung sind Leeds (spr. lids, 450 000 E.) und Brad¬
ford (spr. bräddford = breite Furt, 280 000 E.), der Leinenindustrie Leeds,
Dundee (spr. döndi, 160 000 E.), Aberdeen (spr. äbberdm, 160 000 E.) und
Belfast. Auch die englische Porzellan- und Töpferwarenherstellung
ist sehr bedeutend.
Von der englischen Schiffahrt und vom englischen Handel. Die Insel-
natur Großbritanniens verwies das britische Volk auf das Meer. Sie forderte
und begünsttgte die Schiffahrt. Gute Häfen waren zahlreich vorhanden,
Fischerei und der Küstenverkehr entwickelten zuerst die Schiffahrt. Mit dem
Aufblühen der Industrie erwuchs ihr aber eine wichtige Aufgabe. Sie hatte