Bilder aus der Deutschen Geschichte des Mittelalters.
Gegend des Teutoburger Waldes wohnten die Cherusker. Einer ihrer Fürsten
war Armin. Er hatte, wie viele germanische Jünglinge, in seiner Jugend in Rom
das Kriegshandwerk erlernt. Armin war bestrebt, sein Heimatland von der
Römerherrschaft zu befreien. Er verband sich mit benachbarten Fürsten und
sammelte ein tüchtiges Heer im Cheruskerlande. Damals (9n. Chr.) war Varus
römischer Feldherr am Rhein. Diesem meldete man einen Ausstand an der
oberen Ems. Als er mit seinem Heere in das Cheruskerland kam (der Ort ist
nicht bekannt), wurde er hier von den Germanen, die sich auf den Höhen auf—
gestellt hatten, überfallen. Das ganze römische Heer wurde von den erzürnten
Germanen niedergemacht. Varus stürzte sich in sein Schwert und starb. Armin
war der Befreier seines Vaterlandes geworden. Ihm haben die dankbaren
Deutschen auf der Grotenburg im Teutoburger Walde ein Denkmal errichtet.
3. Die Saalburg, aus der Vogelschau gesehen. (Nach Jacobi, Das Römerkastell Saalburg.)
220 m lang, vier Tore. In der Mitte das Hauptgebäude mit zwei Höfen, Zeughaus, Exerzierhalle
und Magazinen. Eine Lagerstadt umgab das Kastell.
Durch die Varusschlacht war das rechtsrheinische Germanien frei. Die
Römer herrschten noch über Süddeutschland und das westliche Rheinland.
Ihre Grenzen befestigten sie stark gegen die Germanen. Auf dem linken Rhein—
ufer führte von Xanten über Neuß, Cöln, Coblenz, Mainz, Straßburg und die
Abpen eine Militärstraße nach Rom. Die genannten Orte und noch viele andere
wurden von den Römern mit starken Mauern und Wällen umgeben und mit
Soldaten besetzt. Die so befestigten Lager nannte man Kastelle. Deren gab
es am ganzen Rhein etwa fünfzig. Die Römer beherrschten auch das Land südlich
von der Donau. Um nun die lange Rhein- und Donaugrenze zu kürzen, schnitten