Full text: Rheinisches Realienbuch

III 0. Im Herbste. — Pflanzenleben. 59 
oben einen Stengel mit zwei großen, oben dunkelgrünen, unten weißen 
Keimblättern, denen nach kurzer Zeit die ersten Laubblätter folgen. 
Die Bucheckern werden in manchen Gegenden zur Schweinemast, aber 
auch zur Bereitung eines Speiseöls verwendet. Das Holz ist wegen seiner 
Schwere und Härte ein gutes Brenn- und Bauholz und wird auch zu Möbeln 
verarbeitet. 
In Gärten und Anlagen wird eine Spielart der Buche, die Blutbuche, 
als Zierbaum gezogen. 
Aufgaben: Achte auf das zarte Maiengrün der Buche und vergleiche es mit dem Sommer⸗ 
grün! Achte auf die Laubverfärbung und den Laubfall der Buche im Herbste! Wo wachsen 
in deiner Heimat schöne Kopfbuchen? Mache Keimversuche mit Bucheckern! 
4. Der Weinstock (Bild 48). 
Ein frohes, geschäftiges Leben herrscht am Rhein zur Zeit der „Weinlese“. 
Die Winzer „lesen“ die reifen Weinbeeren in Körbe und bringen sie zur 
Kelter“ Hier wird aus den 
Trauben der süße Saft gepreßt, 
der dann als „Most“ in große 
Fässer gebracht wird. Hier fängt 
er an zu gären, indem der Zucker 
sich unter dem Einflusse kleiner 
Hefepilze in Kohlensäure und Wein— 
geist umwandelt. 
Die Weinbeeren reifen je nach 
Sorte und Bodenlage vom Sep— 
tember bis November. Sie wachsen 
in rispigen Fruchtständen an den 
Reben des Weinstockes, der als 
kletternder Strauch an Stöcken auf— — 444— 
rechtgezogen wird. Mit seinen 
Ranken vermag er sich festzuhalten. 2 4 3 00 
Schöne drei- bis fünflappige Blätter d 
ordnen sich an den Stengeln so an, 48. Die Weinrebe. 
daß alle hinreichend Lichtgenuß ha-1 ende Zweig .. 2 Aufblühende Blüte . 
ben. Um diesen noch mehr zusichern, sd te n e e 
sind die langen Blattstiele befähigt, 
sich so zu drehen, daß die Spreiten in die günstigste Stellung zum Lichte gelangen. 
Die kleinen Blüten sind zwar uns cheinbar gelbgrün, aber vortrefflich eingerichtet. 
Die an der Spitze zusammengewachsenen Kronblätter sitzen mützenartig über 
den Staubblättern und dem Fruchtknoten. Bei der Staubbeutelreife strecken 
sich die Staubfäden und heben die Blumenkrone ab, wobei ein veilchenartiger 
Duft ausströmt, der Insekten anlockt. Doch wird die Bestäubung weniger durch 
die Insekten als durch die Blüten selbst bewirkt.
	        
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