6b6 Naturgeschichte. III
Balkanhalbinsel; sie halten in Bau und Lebensweise die Mitte zwischen Wolf
und Fuchs.
Der Fuchs ist ein schlauer Räuber. Am Tage liegt er in seinem unter—
irdischen Bau. In der Dämmerung geht er auf Beute aus, die er mit seinem
scharfen Sinnen leicht wittert. Seinen schlanken, auf mittellangen Beinen
ruhenden Körper schmiegt er an den Boden an und nähert sich leise schleichend
den ahnungslosen Tieren: Hasen, Kaninchen und Vögeln. In der Not frißt
er Mäuse, Fliegen, Bienen und Käfer. Sein kräftiges Gebiß, das aus scharfen
Schneide-, starken Eck und spitzhöckerigen Lücken- und Reißzähnen besteht, lenn—
zeichnet ihn besonders als Raubtier. Vor seinen Feinden sichert er sich durch
List, Vorsicht und Selbstbeherrschung.
Die hundeartigen Raubtiere haben alle ein Gebiß mit drei Arten von
Backzähnen, einen gestreckten Kopf, eine glatte Zunge, fünfzehige Vorder- und
vierzehige Hinterfüße mit stumpfen, nicht einziehbaren Krallen.
Aufgaben: Welche Pflege erheischt der Haushund? Nenne Beispiele der Treue und
der Gelehrigkeit des Hundes! Wodurch können die Hunde dem Menschen lästig, wodurch ge—
fährlich werden? Beobachte, wie der Hund trinkt!
2. Die Katze (Bild 51).
Auch die Katze ist ein echtes Haustier, wenn sie gut gepflegt wird; bei
mangelhafter Pflege verwildert sie und ist dann tückisch, kratzt und beißt, nascht
k
—
A
51. Schädel der Katze und ihre Krallen.
s Schneidezähne, e Eckzähne, l Lückenzähne, r Reißzahn, m Backenzahn.
Au. B Krallenbewegung, A mit zurückgezogener, B mit vorgestreckter Kralle, m Mittelfußknochen, 1, 2, 8
Zehenglieder, k Kralle, z Sehne des Muskels, der die Kralle zurückzieht, eb elastisches Band, b2 Sehne des
Muskels, der das zweite Zehenglied beugt, bs durch b2 hindurchtretende Sehne des Muskels, der das dritte
Zehenglied beugt und somit die Kralle vorstreckt. OQ Linker Arm , e Elle, Finger, hu Handwurzel, m Mittel⸗
hand, o Oberarm, sp Speiche.
an allen Speisen und streift in Garten und Feld umher, um den Vögeln und
dem jungen Jagdwild nachzustellen. Ihr Körper ist zum Beschleichen und Fangen
lebender Tiere vorzüglich eingerichtet. Ein feines Ohr und ein scharfes Auge, das
selbst im Dämmerlicht bei der sich bis zum Kreise erweiternden Pupille gut sehen
kann, lassen sie die Beute spüren. Bei völliger Dunkelheit geben ihr die langen
Schnurrhaare, in denen sie ein sehr feines Gefühl besitzt, Kunde von dem, was
sich in ihrer Nähe bewegt. Wittert sie eine Beute, so schleicht sie behutsam näher,