Ao Halbinsel Jütland hat gleich Schleswig-Holstein Marsch-, Geest— 
und Hügelland. Die Marsch füllt nur den südlichen Teil der Westküste aus, der 
nördliche Teil der Westküste ist mit Sanddünen angefüllt, hinter denen das 
aufgestaute Wasser zahlreiche Moräste und Strandseen gebildet hat. Vor der 
flachen Westküste lagert eine dreifache Reihe von Sandbänken. Ein Schiff, das 
auf diese gerät, ist unrettbar verloren und wird in wenigen Tagen im Sande 
begraben. — Durch die Mitte Jütlands zieht sich ein flacher Höhenrücken, der 
letzte Teil des Baltischen Landrückens mit Sandsteppen, Heideflächen und Mooren 
hin. An der hügeligen Ostküfte aber findet man — ähnlich wie in Schleswig — 
grüne Auen, wogende Saatfelder und liebliche Buchenwälder in anmutigem 
Wechsel. Hier ist das Land daher am dichtesten bewohnt, auch finden sich hier 
mehrere kleine Städte, wie Aarhus, die Festung Friedericia u. a. 
3. Seeland ist wie die umliegenden Inseln meist eben. Das Klima ist 
wegen der Nähe des Meeres durchweg Seeklima. Die feuchte Luft ist dem 
Pflanzenwuchse besonders günstig. Daher finden wir auf Seeland prachtvolle 
Getreidefelder und üppige Wiesen. Einen ganz besonderen Reiz üben die lieb— 
lichen Buchenwaldungen Seelands aus, die in der feuchten Seeluft auf dem frucht— 
baren Boden sehr üppig gedeihen. Auf der Ostseite Seelands liegt die Haupt— 
stadt des Königreichs, Kopenhagen (— Kaufhafen, mit Vorstädten 575 T.) sowie 
das Seebad Helsingör. 
4. Island. (/s von Deutschland; 80 T. E.) Die Insel verdient ihren Namen 
„Eisland“ mit Recht; denn fast 9 Monate lang ist sie in ihrem Norden von gewaltigen 
Treibeismassen umlagert. Die Gebirge sind in einer Höhe von 900 bis 1000 m mit ewigem 
Schnee und Eise bedeckt. Unter der Insel lagert ein gewaltiger Feuerherd. Der bekannteste 
Vulkan der Insel ist der Hekla (d. h. Mantel, so genannt, weil er immer in eine Rauch— 
wolke gehüllt ist). Wenn er tobt, erbebt die ganze Insel. Unter Donner und Krachen 
steigt eine schwarze Sandsäule, von Feuer und Blitzen durchbrochen, himmelhoch empor, 
Und 100 bis 200 kim weit wird die ganze Umgegend mit glühend heißen Steinen überdeckt. 
Ein anderes Wunder der Insel sind die springenden heißen Quellen. Die mächtigste von 
ihnen ist der Große Geisir. Von Zeit zu Zeit wirft er einen etwa 3 in dicken Wasser— 
strahl 2080 m hoch empor. — Am mildesten ist durch die Einwirkung des warmen 
Golfstroms das Klima an der Westküste. Hier liegt in einer Bucht, wo fortwährend eine 
heiße Quelle dampft, Reykjavik srekjawik] (d. h. Rauchbucht), die Hauptstadt der Insel, 
mit 3500 Bewohnern. Im Innern findet man meist nur einzeln liegende Höfe. In der 
naßkalten Luft der Insel kommt nur selten eine Feldfrucht zur Reife, aber an geschützten 
Orten gedeiht überall Gras. Die Bewohner treiben daher Schafzucht und halten sich 
auch einige Pferde. Schafe und Pferde müssen sich auch im Winter ihr Futter im Freien 
suchen. Auf den Felsabhängen wuchert das isländifche Moos, die hauptsächlichste Nahrung 
des Renntiers; in Zeiten der Not vermischt es der Eskimo sogar mit seinem Brote. Das 
Meer bietet den BVewohnern Fische und Seehunde. An den steilen Felsenufern nisten 
Eidergänse. Diese füttern ihre Nester mit Daunen aus, die von den Isländern gesammelt 
werden. In den geschützten Tälern findet man etwas Birken- und Weidengestrüpp. 
Groftzbritannien und lIrland. 
(Etwa ?/5 von Deutschland — 44,2 M. E.; 142 auf 1 qkm.) 
1. Auf der Insel Großbritannien bestanden früher zwei Königreiche, England und 
Schottland. Sie sind jedoch seit 1603 zu einem Reiche vereinigt. Zu diesem britischen 
Reiche gehören außer Irland auch noch drei kleinere Inselgruppen; die Hebriden, die 
Orknehg- sorknel und Shetlandinseln.
	        
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